Im deutschen Nationalen Waffenregister (NWR) wird die Patrone unter Katalognummer 222[1] unter folgenden Bezeichnungen geführt (gebräuchliche Bezeichnungen in Fettdruck)
.50 BMG (Hauptbezeichnung)
.50 BRG
.50 L 11
.50 Browning
.50 cal
.50 M2
12,7 × 99
Entwicklung
Patrone .50 BMG im Vergleich zu einer 1-Euro-Münze
Die Patrone wurde ursprünglich in den 1920er-Jahren von John Moses Browning für das M2-MG entwickelt. Vorläufer dieser Patrone war die von den deutschen Polte-Werken gemeinsam mit Mauser für das Tank- und Flieger-MG entwickelte und im Tankgewehr M1918 verwendete 13×92-mm-Mauser-Patrone mit Halbrand.[2] Vorherige Versuche mit französischer 11-mm-Munition brachten nicht die erhofften Resultate. Durch die Analyse erbeuteter deutscher Tankgewehre mit der dazugehörigen Munition konnte dann die .50 BMG entwickelt werden.[3]
Im Jahr 1982 wurde dieser Munitionstyp von der Barrett Firearms Manufacturing, Inc. erstmals in einem Scharfschützengewehr verwendet, dem M82A1.[4] Die .50 BMG gilt im militärischen Scharfschützenbereich als Patrone mit hoher Zerstörungskraft bei extremer Reichweite und wird überwiegend zum gezielten Einzelschuss gegen Materialziele wie Funkanlagen und Radargeräte verwendet.[5]
Eine zusätzliche Munitionsart unabhängig von den standardisierten Typen ist die in den 1980ern entwickelte Saboted Light Armor Penetrator (SLAP) Patrone.[5] Hier wird ein unterkalibriger pfeilförmiger Penetrator aus Wolframcarbid mittels eines Kunststofftreibspiegels verschossen.[6] Diese Munitionsart dient der Kampfwertsteigerung des M2-Maschinengewehrs.[5] Die Durchschlagsleistung beträgt 19 mm RHA auf eine Entfernung von 1500 Metern.[6]
Munitionsarten (US-Militär)
Von links nach rechts, hintere Reihe: Mk211, Spotter, silberne Spitze (panzerbrechender Brandsatz), blaue Spitze (Brandsatz), schwarze Spitze (Panzerbrechend), SLAP-T, SLAP, Tracer und BallSchnittzeichnung (Angaben in Millimeter)
Cartridge, Caliber .50, Tracer, M1
Leuchtspurmunition zur Zielmarkierung, Schussverfolgung und zur Branderzeugung. Spitze ist rot.
Cartridge, Caliber .50, Incendiary, M1
Brandmunition, wird gegen ungepanzerte und brennbare Ziele eingesetzt. Spitze ist hellblau.
Cartridge, Caliber .50, Ball, M2
Vollmantelmunition gegen Weichziele und ungepanzerte Ziele
Cartridge, Caliber .50, Armor-Piercing, M2
Panzerbrechende Munition zum Einsatz gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge, geschützte Stellungen und gegen Weichziele. Spitze ist schwarz.
Diese Patrone ist eine Abart der M8 mit zusätzlicher Leuchtspur und der Möglichkeit, sie aus dem M82 oder M107 zu verschießen. Spitze ist rot mit einem silberfarbigen Ring darin.
Cartridge, Caliber .50, Tracer, Headlight, M21
Leuchtspurmunition für den Luftkampf, leuchtet etwa dreifach heller als die M1-Munition.
Cartridge, Caliber .50, Incendiary, M23
Brandmunition zum Einsatz gegen ungepanzerte, brennbare Ziele. Spitze ist blau mit einem hellblauen Ring.
Cartridge, Caliber .50, Ball, M33
Vollmantelmunition gegen Weichziele und ungepanzerte Ziele. Kann aus Scharfschützengewehren wie dem M82 verschossen werden.
Eine Mehrzweckmunition mit Wolframkern, leicht entzündlichem Zirconiumpulver und einer Composit-A-Sprengladung. Diese Munition kann nicht aus M85-Maschinengewehren verschossen werden. Spitze ist grün mit grauem Ring.
Cartridge, Caliber .50, Armor-Piercing-Incendiary-Tracer, Mk 300 Mod 0
↑XWaffe und NWR-Kataloge. In: nwr-fl.de. Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Inneres und Sport, abgerufen am 24. November 2021.
↑Tankgewehr M1918. In: whq-forum.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2010; abgerufen am 7. März 2014.
↑Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1998, ISBN 3-89488-036-8, Waffen, S.567.
↑M82 Barrett Sniper Rifle. In: Armed Forces International. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2014; abgerufen am 7. März 2014 (englisch).