Die älteste erhaltene Erwähnung von Aach stammt aus dem Jahr 1100. Damals gehörte der Ort zum Herzogtum Schwaben und bildete den Mittelpunkt der Herrschaft einer niederadeligen Familie von Aach. Von 1150 ist der Name Oppidum Ach in Hegovia bezeugt. Die Grundherrschaft gelangte um 1200 an das Hochstift Konstanz. Bischof Rudolf von Habsburg-Laufenburg (1274–1293) vergab die Herrschaft an die Grafen von Habsburg und Aach wurde so Bestandteil von Vorderösterreich.[3] Die Stadt Aach gehörte zu den vorderösterreichischen Ständen. Das Stadtrecht erhielt Aach 1283 durch König Rudolf I. 1465 kaufte das Haus Habsburg die Landgrafschaft Nellenburg,[4] der Aach 1543 zugeschlagen wurde.[3]
1499 wurde in der Region im Schwabenkrieg – zwischen dem Schwäbischen Bund und der Schweiz – um die Vorherrschaft gekämpft. Nur 26 Jahre später, 1525, war Aach Schauplatz im Deutschen Bauernkrieg: Der Hegauer Adel floh vor aufständischen Bauern in die Stadt, woraufhin diese von den Aufständischen besetzt wurde. Bereits im September des Jahres waren die Aufstände jedoch niedergeschlagen.
Im Jahr 1650 erließ der hohe Magistrat der Stadt Aach eine 24 Punkte umfassende Mühlenordnung.[5]
Die Stadt Aach hat 2.270 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum war vor allem von 1987 bis 2005 sehr stark, die Einwohnerzahl erhöhte sich in diesem Zeitraum um insgesamt 61 Prozent bzw. um jährlich durchschnittlich 2,7 Prozent. Seit dem Jahresende 2005 bleibt die Bevölkerung relativ konstant. Der Ausländeranteil liegt mit 9,7 Prozent unter dem Wert des Landkreises Konstanz (13,9 Prozent).
1871–1961, 1970 und 1987: Volkszählungsergebnisse; Rest: Fortschreibungen des Bevölkerungsstands zum 31. Dezember des Jahres
1961 und 1970: Volkszählungsergebnisse; Rest: Fortschreibungen des Bevölkerungsstands zum 31. Dezember des Jahres
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Insgesamt werden zehn Sitze vergeben.
Der Aacher Bürgermeister ist hauptamtlicher Beamter auf Zeit. Am 6. Dezember 2001 begann die erste Amtsperiode von Severin Graf, der im Jahr 2009 wiedergewählt wurde. Die Amtszeit von Severin Graf endete am 5. Dezember 2017. An der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 erreichte der einzige Kandidat Manfred Ossola 97,42 % der abgegebenen Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 70,4 %. Seine Amtseinführung war in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 6. Dezember 2017.
Verwaltungsgemeinschaft
Die Stadt gehört wie Mühlhausen-Ehingen der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Engen an.
Wappenbegründung: Der Wappenschild erscheint in dieser Form bereits seit 1306 in Siegelabdrücken. Der Löwe kann als Hinweis auf die Zugehörigkeit zu Habsburg gelten. Die Sterne dienten zur Unterscheidung vom Wappen der Herrschaft. Die Farben wurden im Jahre 1902 festgelegt.
Partnerstadt von Aach ist Klingenberg (Sachsen). Zunächst war diese Partnerschaft mit der ehemaligen Gemeinde Colmnitz geschlossen worden, die heute ein Ortsteil von Klingenberg ist, das die Partnerschaft übernommen hat.[7]
Im Stadtgebiet von Aach befindet sich der Aachtopf, die stärkste Quelle Deutschlands. Der Aachtopf ist die Quelle der in den Bodensee mündenden Radolfzeller Aach. Sie wird vom Wasser der Donau gespeist, das in Richtung Norden etwa zwölf Kilometer (Luftlinie) von der Aachquelle entfernt zwischen Immendingen und Fridingen im verkarsteten Kalkgestein des Weißen Jura versickert (Donauversickerung) und hier mit durchschnittlich rund 8.000 l/s (Minimum 1.300 l/s, Maximum 24.100 l/s) Schüttung austritt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
In der Stadt Aach sind verschiedene Gewerbebetriebe ansässig, zum Großteil in einem interkommunalen Gewerbegebiet mit der Gemeinde Volkertshausen.
Bildung
In Aach gibt es eine öffentliche Grundschule mit 91 Schülern. Die öffentliche Hauptschule wurde im Sommer 2010 geschlossen, nachdem diese Schule im letzten Schuljahr nur noch von 13 Schülern besucht wurde. In Aach gibt es zudem einen Kindergarten.
Verkehr
Der nächste Bahnhof liegt fünf Kilometer entfernt in Mühlhausen-Ehingen. Anschluss an Fernzüge hat man vom zwölf Kilometer entfernten Singen oder vom sechs Kilometer entfernten Bahnhof in Engen.
Busverbindungen gehen nach Singen, Stockach und in Richtung Engen.
↑ abcGerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 3.
↑Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 1 (books.google.de).
↑Albert Azone: Der hohe Magistrat der Stadt Aach erläßt 1650 eine strenge Mühlenordnung (= Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Band17). Aach/Singen (Htwl.) 1964, S.95 bis 104 (Online (pdf)).
↑Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 9. Januar 2024