Brusque, amtlich portugiesischMunicípio de Brusque, ist eine schnell wachsende Mittelstadt im Bundesstaat Santa Catarina im Süden von Brasilien und liegt am Ufer des Flusses Itajaí-Mirim zwischen den Städten Blumenau im Nordwesten und Itajaí im Nordosten und gilt neben Joinville und Blumenau als eines der drei Zentren deutscher Kolonisation in Santa Catarina. Die Einwohnerzahl wurde zum 1. Juli 2021 auf 140.597 Bewohner geschätzt, die sich brusquenses (Brusquenser) nennen und auf einer Fläche von rund 284,7 km² leben.[1] Die Entfernung zur Hauptstadt Florianópolis beträgt 99 km.
Die Gemeinde hat tropisches, gemäßigt und warmes Klima, Cfa nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 19,6 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1834 mm im Jahr.[2]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Brusque
Die Stadt entstand im Jahre 1860 als Vila do Itajahy mit der Colônia Itajahy (Kolonie Itajahy) als Gründungskern infolge der in den Jahren 1845 bis 1859 stattfindenden zweiten Einwanderungswelle Deutscher in das Kaiserreich Brasilien nach der Provinz Santa Catarina. Kolonie- und damit Stadtgründer war der österreichische Baron Maximilian von Schneeburg. In Brusque ließen sich Auswanderer aus Schleswig-Holstein, Pommern und Baden nieder. Nach 1875 siedelten sich auch Italiener und Deutsche aus Oberschlesien an.
Zur Zeit der Stadtgründung im Jahre 1860 lebten in Brusque 54 deutsche Familien. Im Jahre 1887 wohnten im Ort bereits 11.000 Einwohner. Im Jahre 2000 war die Einwohnerzahl bereits auf 70.000 angestiegen.
Brusque ist bekannt als „Die Wiege des Spinnens und des Webens von Santa Catarina“ und „Die Stadt der Textilien“. Denn Brusque ist das Hauptzentrum der Herstellung von Textilwaren in Südbrasilien, insbesondere von Konfektion.
In der Stadt gibt es drei Bierbrauereien: „Cervejaria do Lalo“, „Cervejaria Zehn Bier“ und „Cervejaria Zehn Bier II“.
Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen
Sehenswürdigkeiten in Brusque sind die Azambuja-Kirche, die Domkirche „São Luis Gonzaga“ und das Azambuja-Museum (Museu de Azambuja). Weiterhin gibt es dort ein astronomisches Observatorium, das als eines der besten in Brasilien gilt.
Seit 1986 findet jedes Jahr das „Fenarreco“ im Oktober statt. Es gilt als typisch deutsches Fest; im Jahre 2012 zog es mehr als 115.000 Besucher an.
Söhne und Töchter der Stadt
Lindolfo Weingärtner (1923–2018), lutherischer Pfarrer, Professor für praktische Theologie, Schriftsteller und Dichter
Saulo Adami, Tina Rosa: Brusque. Cidade Schneeburg. S&T, Vidal Ramos 2005, ISBN 85-99628-03-8 (brasilianisches Portugiesisch, Bibliografie S. 630–635).
Weblinks
Commons: Brusque – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien