Der Nordteil beginnt im Dreieck Hochfranken nordöstlich von Hof nahe dem Ort Trogen am Kreuzungspunkt mit der A 72. Die Autobahn quert die Autobahnkreuze Oberpfälzer Wald (A 6) und Regensburg (A 3) und mündet am Dreieck Holledau in die A 9. Der Nordteil der A 93 stellt eine Parallele zur A 9 zwischen den Autobahndreiecken Holledau und Hochfranken zusammen mit der A 72 dar.
Der Südteil zweigt am Dreieck Inntal von der A 8 ab und geht am deutsch-österreichischen Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden in die Inntal Autobahn über.
Die Verbindung der beiden Teilstrecken war geplant, wurde aber bis heute nicht verwirklicht. Sie ist als Bundesstraße 15n vom Dreieck Saalhaupt bis zum Kreuz Landshut an der Bundesautobahn 92 auf eine Länge von 35 km als „gelbe Autobahn“ in Betrieb. Eine Weiterführung zur A8 und Rosenheim ist in Planung.
Sondersituation Regensburg
Im Großraum Regensburg wurde der vierstreifige Verlauf der B 16, die sogenannte „Westumgehung“, zur Autobahn hochgestuft. Die Autobahn durchtrennt hier Wohngebiete. Historisch bedingt ist hier die hohe Dichte von Ausfahrten: In der Regel hat die Autobahn keinen Standstreifen, sondern einen durchgängigen Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsstreifen von einer Einfahrt zur nächsten Ausfahrt. Am Autobahnkreuz Regensburg fehlen auf Seiten der A 93 die Verteilerstreifen.
Nach der ursprünglichen Planung sollte die Autobahn, von Süden her kommend, nicht auf Höhe der Raststätte Pentling nach Westen zur B 16 schwenken, sondern etwa im Bereich der heutigen Universität von Süden in die Stadt Regensburg hineinführen. Auf dieser später aufgegebenen Trasse kann man heute noch Reste von vorbereiteten Bauwerken sehen.[Anm. 1][1]
Zwischen den AS Regensburg-West und Regensburg-Prüfening wurde die A 93 aus Lärmschutzgründen mit einer Einhausung versehen. Die Oberseite des Deckels wird als Park-and-Ride-Anlage genutzt.
Die Pfaffensteiner Autobahnbrücke ist eine von nur drei Donaubrücken in der Stadt, die ohne Beschränkungen befahrbar sind. Deshalb wird dieser Abschnitt der A 93 auch häufig für innerstädtischen Verkehr genutzt.
Die Bundesautobahn A 93 durchquert die Winzerer Höhen zwischen den Anschlussstellen Regensburg-Nord und Regensburg-Pfaffenstein auf einer Länge von 880 m im Pfaffensteiner Tunnel. Der Tunnel besteht aus zwei Röhren mit je zwei Fahrstreifen ohne Standspur und ist seit Mitte der Siebzigerjahre in Betrieb. Stand November 2022 laufen Planungsüberlegungen bezüglich eines Umbaus bzw. einer Sanierung.[2][3]
Inntalautobahn Rosenheim–Kiefersfelden
Dem Abschnitt zwischen Rosenheim und Kiefersfelden kommt ebenfalls eine große Bedeutung zu, da er mit den österreichischen Autobahnen A 12, A 13 sowie der italienischen A22 Teil einer bedeutenden Nord-Süd-Route über die Alpen ist, die über Innsbruck, den Brennerpass, Bozen nach Verona führt.
Bilder vom Verlauf der Autobahn
Pfaffensteiner Autobahnbrücke mit Fußgängerbrücke im Vordergrund
Während die Planung und die Arbeiten für die Reichsautobahnverbindung Regensburg – Dreieck Holledau unter der Herrschaft der Nationalsozialisten frühzeitig begannen,[5] fand sich erst ab 1938 die Linie Regensburg – Wolnzach – Augsburg in den Netzplänen, die im Norden weiter nach Karlsbad verlief.[6][7][8][9][10]
Nördlich Regensburg
Der erste Abschnitt des nördlichen Teilstücks bis zum Dreieck Hochfranken zwischen Nabburg und Pfreimd wurde Ende der 1960er Jahre freigegeben. Von dort wurde die Autobahn stückweise in Richtung Süden nach Regensburg verlängert. Die Fertigstellung verzögerte sich aufgrund zahlreicher Einsprüche und erhielt erst mit einem tödlichen Unfall mit einem Tankfahrzeug auf der parallelen B 15 politische Priorität. Erst mit der Eröffnung des Teilstücks bei Regenstauf 1982 verlief sie durchgehend von Regensburg bis Pfreimd, 1987 bis Weiden. Der Lückenschluss zur A 72 bei Hof erfolgte mit der Eröffnung des Dreiecks Hochfranken nach der Wiedervereinigung am 20. Dezember 2000. Die Anschlussstelle Hof-Ost, die weniger als 100 m von der sächsischen Landesgrenze entfernt ist, musste entgegen der ursprünglichen Planung, bei der sie auf dem ehemaligen Grenzstreifen verlaufen sollte, aus ökologischen Gründen nach Westen verschwenkt werden.
Südlich Regensburg
Bis zur Einstellung der Arbeiten im Zweiten Weltkrieg war der 23 Kilometer lange Abschnitt der Autobahnverbindung Regensburg – Dreieck Holledau zwischen Holledau und Elsendorf im Erd- und Brückenbau weitgehend fertiggestellt. Auf der Strecke zwischen Elsendorf und Regensburg waren hingegen nur etwa 50 % der Brückenbauarbeiten und etwa 20 % der Erdarbeiten durchgeführt.[11] Diese Vorarbeiten ermöglichten jedoch nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland die zügige Fertigstellung von zwei Teilstrecken der als A 90 bezeichneten Autobahn: 1954 wurde der Abschnitt Dreieck Holledau – Mainburg und 1958 der Abschnitt Mainburg – Elsendorf einbahnig fertiggestellt, ab Anfang der achtziger Jahre zweibahnig.[11]
In den sechziger Jahren wurde daneben mit der Planung einer durchgehenden Autobahnverbindung von Regensburg über Landshut nach Traunstein (Projektname: „Bundesautobahn A 93 Regensburg-Traunstein“) begonnen. 1972 wurde von der Regierung Niederbayern das Raumordnungsverfahren eingeleitet. Mit der Aufgabe der ursprünglichen Zielrichtung südlich von Landshut nach Traunstein wurde das Verfahren ausgesetzt. Mit geänderter Trassenführung Richtung Rosenheim (Autobahndreieck Inntal) wurde das Raumordnungsverfahren 1975 neu beantragt (Projektname: „Bundesautobahn A 93 Landshut-Rosenheim“).
Noch im Laufe der 1970er Jahre wurden diese Pläne aufgegeben und die A 93 ab dem Knoten Saalhaupt nach Westen verschwenkt und mit der Bundesautobahn 90 verbunden. 1986 war das daraus entstandene Teilstück Holledau-Regensburg der A 93 vollständig fertiggestellt. Die weiteren Planungen für die A 90 wurden aufgegeben.
Die einzelnen Abschnitte der ursprünglich als Bundesautobahn 90 gewidmeten und heute als Bundesautobahn 93 bezeichneten Strecke wurden wie folgt dem Verkehr übergeben:
1954: AS Mainburg – AD Holledau (1. Fahrbahn, 11,0 km)
1958: AS Elsendorf – AS Mainburg (1. Fahrbahn, 13,0 km)
1976: AS Mainburg – AD Holledau (2. Fahrbahn, 11,0 km)
1979: AS Elsendorf – AS Mainburg (2. Fahrbahn, 13,0 km)
1984: AS Regensburg-Süd – AS Abensberg (vierstreifig, 24,2 km; davon entfallen auf den Abschnitt AD Saalhaupt – AS Abensberg als Teil der A 90 ca. 13 km)
1986: AS Abensberg – AS Elsendorf (vierstreifig, 15,8 km)
Zur Entlastung des Autobahnrings um München wurde die ursprüngliche Linienführung von Regensburg über Landshut nach Rosenheim ab 1978 auf eine vierstreifige, autobahnähnliche Bundesstraße 15n übertragen, die seit 2019 zwischen Saalhaupt/Schierling und Essenbach für den Verkehr freigegeben und von Essenbach bis zur BAB 92 im Bau ist. Eine spätere Hochstufung dieser Straße zur Bundesautobahn ist aufgrund des Ausbauzustands möglich.
Inntalautobahn Rosenheim–Kiefersfelden
Die A 93 wurde vom Inntaldreieck bis Kiefersfelden 1965[12] und bis zur österreichischen Grenze 1968[13] dem Verkehr übergeben.
Verkehrsaufkommen
In Nord-Süd-Richtung betrug das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen an den automatischen Zählstellen 2003 und 2015:[14][15]
Zählstelle
Kfz-Verkehr/Tag in 2003
Schwerverkehr/Tag in 2003
Kfz-Verkehr/Tag in 2015
Schwerverkehr/Tag in 2015
AD Hochfranken (S) (9096)
20.546
3.742
20.165
3.986
Selb–West (S) (9099)
keine Erfassung
keine Erfassung
22.964
4.184
Wernberg–Köblitz (S) (9901)
34.601
4.908
34.375
5.252
AK Oberpfälzer Wald (S) (9087)
keine Erfassung
keine Erfassung
34.401
5.296
Schwandorf–Mitte (N) (9902)
39.691
6.012
43.765
6.358
Regensburg–Pfaffenstein (N) (9049)
64.651
6.395
68.298
6.393
Regensburg–Königswiesen (S) (9044)
59.241
6.278
65.433
6.722
AK Regensburg (N) (9045)
63.634
6.148
70.230
6.608
Siegenburg (S) (9030)
24.305
2.536
26.418
2.704
AD Inntal (S) (9190)
46.066
6.961
51.531
8.056
Fischbach am Inn (9629)
keine Erfassung
keine Erfassung
47.792
7.434
Kiefersfelden (S) (9191)
41.164
6.646
42.492
7.718
Das Teilstück zwischen der A 8 und der deutsch-österreichischen Grenze sowie die Abschnitte bei Regensburg sind deutlich höher belastet als die übrigen Strecken der A 93, insbesondere auch beim Schwerlastverkehr.
Zur Eindämmung des Lkw-Transitverkehrs greift das österreichische Bundesland Tirol seit 2017 zu der Maßnahme der Blockabfertigung: Schwerlastverkehr darf nur dosiert am Grenzübergang Kiefersfelden/Kufstein nach Österreich einfahren, d. h. höchstens 300 Lastkraftwagen in der Stunde. Dadurch kommt es auf deutscher Seite zu erheblichen Rückstaus. Sowohl der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, als auch sein Verkehrsminister Christian Bernreiter haben die Beendigung dieser Praxis gefordert. Tirol kritisiert demgegenüber, dass Deutschland zu wenig unternehme, um den Schwerlastverkehr auf die Schiene zu verlagern. Insbesondere sorgt sich Österreich, dass die Zubringerstrecke zum neuen Brennerbasistunnel nicht ertüchtigt ist, wenn dieser für den Verkehr freigegeben wird.[16][17][18]
Seit Juli 2012 wird die Fahrbahn des Teilstücks Rosenheim – Kiefersfelden in beiden Richtungen schrittweise grundhaft saniert und teilweise mit einem Flüsterbelag versehen.[19][20][21][22][23][24]
Baufortschritt/Planungsstand
Bundesverkehrswegeplan 2030
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 findet sich keine Planung zur A 93.[25]
↑Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Bekanntmachung zur Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der Erstellung des Bundesverkehrswegeplans 2030 vom 8. März 2016. In: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Hrsg.): Bundesanzeiger. Bundesanzeiger Verlag, Köln 14. März 2016 (BAnz AT 14.03.2016 B4 [abgerufen am 15. März 2016]).