Der Mitgastgeber Australien gewann das Finale im Melbourne Cricket Ground in Melbourne gegen den Mitgastgeber Neuseeland mit sieben Wickets und somit seinen fünften Titel. Australien wurde nach Indien 2011 der zweite Gastgeber nacheinander, der das Turnier gewann. Außerdem war es das erste Finale in der Turniergeschichte, das zwischen zwei ozeanischen Mannschaften – und von der südlichen Hemisphäre – ausgespielt wurde.[1] Das Melbourne Cricket Ground wurde nach Lord’s in London das zweite Cricketstadion, das mehr als ein Finale – nach 1992 – austrug.[2] Der Titelverteidiger Indien und Südafrika waren die anderen beiden Halbfinalisten. Afghanistan nahm erstmals an einem Cricket World Cup teil. Damit ist es der bisher einzige Cricket World Cup, an dem sechs asiatische Mannschaften teilnahmen.
Mit etwa 2,2 Milliarden Fernsehzuschauern war der Cricket World Cup 2015 der zweitmeistgesehene Cricket World Cup nach dem Cricket World Cup 2019.[3] Das Spiel zwischen den „Erzrivalen“ Indien und Pakistan am 15. Februar 2015 im Adelaide Oval in Adelaide sahen etwa eine Milliarde Fernsehzuschauer.[4][5]
Der ICC vergab die drei Weltmeisterschaften 2011, 2015 und 2019 am 30. April 2006. Dabei verlor die gemeinsame Bewerbung von Australien und Neuseeland zunächst in der Vergabe der Weltmeisterschaft 2011 mit drei zu zehn Stimmen gegen die gemeinsame Bewerbung von Bangladesch, Indien, Pakistan und Sri Lanka.[6][7] Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde dann Australien und Neuseeland der Zuschlag für die Austragung im Jahr 2015 gegeben, nachdem England sich ausschließlich für 2019 beworben hatte.[8]
Die folgenden 14 Mannschaften qualifizierten sich für den Cricket World Cup 2015: Australien (Mitgastgeber), Bangladesch, England, Indien, Neuseeland (Mitgastgeber), Pakistan, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika und die West Indies qualifizierten sich als Vollmitglieder des International Cricket Council mit Test-Cricket-Status automatisch für den Cricket World Cup 2015. Afghanistan und Irland qualifizierten sich während der World Cricket League Championship 2011–2013, Schottland und die Vereinigten Arabischen Emirate während des Cricket World Cup Qualifier 2014.
Neben den zehn Testnationen sollten weitere vier Teilnehmer durch die ICC World Cricket League 2009–14 beziehungsweise den ICC Cricket World Cup Qualifier 2013 ermittelt werden. Dieses wurde jedoch durch den ICC ausgesetzt, da bei diesem Turnier nur die zehn Testnationen teilnehmen sollten.[9] Die Entscheidung revidierte der ICC Ende Juni 2011 jedoch aufgrund des Protestes der assoziierten Mitglieder, so dass sich weitere vier Mannschaften qualifizieren konnten.[10]
Neben den aktuellen zehn Testnationen starteten somit vier weitere Mannschaften. Zwei Teams qualifizierten sich dabei als bestplatzierte der World Cricket League Championship 2011–2013. Zwei weitere Mannschaften wurden bei der Cricket World Cup Qualifier 2014 in Neuseeland ermittelt.[11]
Teilnehmende Länder des Cricket World Cups 2015; insgesamt 24 Teams nahmen teil.
Quelle:[13] (Korrekt, außer für renovierte Stadien, wo andere Quellen angegeben sind)
Format
Der Cricket World Cup 2015 wurde über 45 Tage zwischen 14 verschiedenen Mannschaften über 49 Spiele ausgetragen. Er begann am 14. Februar 2015 im Hagley Oval in Christchurch, Neuseeland, mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem Mitgastgeber Neuseeland und Sri Lanka. Das Turnier endete am 29. März im Melbourne Cricket Ground in Melbourne, Australien, mit dem Finale zwischen Australien und Neuseeland, wobei Australien die ICC Cricket World Cup Trophy gewann. Ein ähnliches Format kam beim Cricket World Cup 1996 zur Anwendung, damals nahmen zwölf statt 14 Mannschaften teil; dasselbe Turnierformat wurde beim Cricket World Cup 2011 angewendet, einschließlich derselben Anzahl Mannschaften (14).
Spielplan
Die nachfolgende Tabelle zeigt das tägliche Programm des Cricket World Cup 2015. Dabei steht ein rotes Kästchen für die Eröffnungs- und Schlusszeremonie, ein violettes Kästchen für Vorrundenspiele, ein grünes Kästchen für Finalrundenspiele und ein gelbes Kästchen für das Finale.
Der Cricket World Cup 2015 wurde zwischen 14 Nationalmannschaften ausgespielt. Für die Vorrunde wurden die Mannschaften in zwei Gruppen zu je sieben Mannschaften eingeteilt mit demselben Turnierformat wie 2011. In welche Gruppe jede Mannschaft eingeteilt wurde, wurde in der Auslosung festgelegt. Jede Mannschaft bestritt ein Spiel gegen jede andere seiner Gruppe. Für einen Sieg gab es zwei Tabellenpunkte, für ein Unentschieden oder No Result einen Punkt, für eine Niederlage keinen Punkt. Hatten zwei Mannschaften dieselbe Anzahl an Tabellenpunkten, wurde der Tabellenrang anhand der Net Run Rate, gefolgt von der Net Bowl Rate und dem direkten Vergleich ermittelt.
Am Ende der Vorrunde qualifizierten sich die jeweils vier besten einer Gruppe für die Finalrunde.
Finalrunde
Ab dieser Phase nahm das Turnier ein K.-o.-System an, für das sich die vier besten Mannschaften der Gruppe qualifizierten. Jedes Spiel musste zwingend mit einem Sieg enden. Gab es nach beiden Innings keinen Sieger, wurde das Spiel durch ein Super Over entschieden.
Schiedsrichter
Der ICC verkündete am 2. Dezember 2014 die Schiedsrichter des Turniers. Dabei wählten sie fünf Referees aus dem Elite Panel of ICC Match Referees, zwölf Umpires aus dem Elite Panel of ICC Umpires und acht Umpires aus dem International Panel of ICC Umpires.[14] Die ausgewählten Spieloffiziellen sind:
Jedes Team wählte einen vorläufigen 30-köpfigen Kader, der dann auf 15 Spieler reduziert wurde. Die Mannschaftslisten mussten bis zum 7. Januar 2015 dem International Cricket Council vorgelegt werden.[15] Als erstes Team benannte England seinen Kader am 20. Dezember 2014.[16] Es folgten Afghanistan am 29. Dezember 2014[17], Bangladesch am 4. Januar[18], Irland am 5. Januar[19], Pakistan, Simbabwe, Sri Lanka und Südafrika am 7. Januar 2015.[20][21][22][23]
Wie vor großen Turnieren üblich, fanden vor dem World Cup Aufwärmspiele für die Teilnehmer statt, damit diese die Möglichkeit haben, sich auf die Bedingungen einzustellen. Bei diesen trug jede Mannschaft jeweils zwei Spiele aus. Diese Spiele besitzen keinen ODI-Status.[24]
Bei Punktgleichheit in der Tabelle galten folgende Kriterien: 1. Zahl der Siege, 2. Net Run Rate (NRR), 3. Direkter Vergleich (zunächst Punkte, danach NRR aus diesen Spielen), 4. Setzliste.[25]
Gruppe A
In der Gruppe A konnten sich die beiden Gastgebernationen, Neuseeland und Australien, klar durchsetzen. Auf den Plätzen dahinter gelang es zunächst Sri Lanka die Oberhand zu gewinnen, als sie gegen England gewannen.[26] Im entscheidenden Spiel um die Qualifikation für das Viertelfinale konnte sich schließlich Bangladesch, ebenfalls gegen England, den verbliebenen Viertelfinalplatz sichern.[27] Bei den Associates erzielte Afghanistan bei der ersten Teilnahme seinen ersten Sieg bei einer Weltmeisterschaft.[28]
Australien gewann den Münzwurf und entschied sich als Feldmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Mitchell Starc ausgezeichnet.
Gruppe B
In der Gruppe B war allein Indien die Mannschaft, die sich deutlich durchsetzen konnte.[30] Südafrika, die sich als Zweiter für das Viertelfinale qualifizierten, gelang es, zweimal mehr als 400 Runs zu erzielen, leistete sich jedoch gegen Pakistan eine Niederlage.[31] Dahinter lieferten sich Irland, Pakistan und West Indies ein knappes Rennen um die verbleibenden zwei Viertelfinalplätze. Zunächst gelang es Irland, sich gegen die West Indies durchzusetzen, jedoch führte die klare Niederlage gegen Südafrika zu einer schlechten Net Run Rate.[32] Durch den Sieg Pakistans gegen Südafrika kam es zum entscheidenden letzten Gruppenspiel zwischen Pakistan und Irland. In diesem konnte sich Pakistan letztendlich für das Viertelfinale qualifizieren und Irland schied auf Grund seiner schlechteren Net Run Rate gegenüber den West Indies aus.[33]
Die Vereinigten Arabischen Emirate gewannen den Münzwurf und entschieden sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Ravichandran Ashwin ausgezeichnet.
Die Vereinigten Arabischen Emirate gewannen den Münzwurf und entschieden sich als Feldmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Ahmed Shehzad ausgezeichnet.
Die West Indies gewannen den Münzwurf und entschieden sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Mohammed Shami ausgezeichnet.
Die Vereinigten Arabischen Emirate gewannen den Münzwurf und entschieden sich als Feldmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Ab de Villiers ausgezeichnet.
Irland gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Sarfraz Ahmed ausgezeichnet.
Viertelfinale
Die Gruppensieger traten gegen den Vierten, die Zweitplatzierten gegen den Dritten der jeweils anderen Gruppe an.
Während die Austragungsorte und deren Termine feststanden, hangen die dort ausgetragenen Paarungen von den Ergebnissen der Vorrundengruppe A ab. Falls sich Australien qualifizieren sollte, wurde festgelegt, dass sie ihr Viertelfinalspiel in Adelaide bestreiten. Entsprechendes wurde festgelegt für Neuseeland in Wellington, England in Melbourne und Sri Lanka in Sydney.[34][35]
Im Falle eines Unentschiedens, einer Spielabsage oder eines No Result wäre jeweils diejenige Mannschaft ins Halbfinale eingezogen, die in der Vorrunde die bessere Platzierung erreicht hatte.[25] Für alle Spiele ab dem Viertelfinale war ein Zusatztag vorgesehen, an dem das Spiel beendet werden konnte.
Im ersten Viertelfinale galt Südafrika dank seines Abschneidens in der Vorrunde als Favorit. Jedoch hatte es die Mannschaft in der Vergangenheit bisher bei vier Versuchen nicht geschafft ein Ausscheidungsspiel bei einem Cricket World Cup zu gewinnen.[36] Sri Lanka gewann den Münzwurf und wählte zunächst als Schlagmannschaft anzutreten. Dort verloren sie schnell zwei Wickets, was zu einer vorerst niedrigen Run Rate führte. Letztere stabilisierte sich anschließend bei vier Runs per Over als Kumar Sangakkara und Lahiru Thirimanne den Schlag übernahmen. Ab dem 20. Over fielen die Wickets von Sangakarras Partnern und so hatten die Bowler Imran Tahir mit vier Wickets und Jean-Paul Duminy, dem ein Hattrick gelang, maßgeblichen Anteil daran, dass Sri Lanka nach 37.2 Overn alle Wickets verloren hatte. In der Antwort Südafrikas spielte sich die Run Rate schnell bei 6 Runs per Over ein. Zwar gelang Lasith Malinga noch ein Wicket, jedoch war es Quinton de Kock, der mit seinen 78 Runs einen Großteil der Sri-lankischen Vorlage erspielte, was Südafrika letztlich nach 18 Overn gelang.[37]
Bangladesch bestritt in diesem Spiel das erste Ausscheidungsspiel einer Weltmeisterschaft.[38] Indien entschied sich nach dem Münzwurf für den Schlag und begann zunächst verhalten. Bangladesch gelang es mit seinem Bowling, Indien für lange Zeit bei einer Run Rate von ca. 5 Runs per Over zu halten. Jedoch gelangen ihnen bis zum 28. Over nur drei Wickets und so eröffnete sich für den startenden Batsmen Rohit Sharma und den neu hereinkommenden Suresh Raina die Möglichkeit das Risiko zu erhöhen. Zusammen erzielten sie eine Partnerschaft von 122 Runs, bevor Raina mit 65 Runs ausschied.[39] Ein von Sharma geschlagener aber von Bangladesch gefangener Ball wurde auf Grund eines umstrittenen No Balls im 40. Over nicht als Wicket anerkannt, und so konnte Sharma seine Runzahl auf 137 erhöhen.[40] Nach 50 Overn hatte Indien insgesamt 302 Runs erreicht. Die Antwort von Bangladesch konnte zunächst mit der Vorlage von Indien mithalten. Jedoch verloren sie mehrere Wickets, wenn sie versuchten ihre Run Rate entscheidend zu erhöhen. Der dadurch entstehende erhöhte Druck führte zu weiteren Fehlern und so endete im 45. Over das Innings von Bangladesch mit dem Fall des letzten Wickets und 109 Runs zu wenig.[39]
Pakistan entschied sich nach dem Münzwurf mit dem Schlag zu beginnen, verlor jedoch schon früh seine beiden startenden Batsmen. Mit den folgenden Batsmen Haris Sohail und Misbah-ul-Haq konnten das Spiel stabilisieren und zusammen eine Partnerschaft mit 73 Runs aufbauen. Von da an blieb die Run Rate konstant bei ca. 5 Runs per Over, jedoch konnte kein Batsmen im Folgenden hohe Runzahlen erzielen. Bester Bowler der Gastgeber war Josh Hazlewood mit vier Wickets. Australien versuchte früh eine höhere Run rate als Pakistan zu erreichen. Als auch bei ihnen die startenden Batsmen früh ausschieden, waren es Steve Smith und Shane Watson, die mit jeweils mehr als 60 Runs entscheidend zum Sieg beitrugen. Pakistan verpasste es dabei mehrfach einen Durchbruch zu erzielen, als sie mehrere Chancen den Ball zu fangen ungenutzt ließen. Nachdem Smith ausgeschieden war, war es Glenn Maxwell, der mit seinen 44 Runs den Sieg sicherte.[41]
Gastgeber Neuseeland galt als Favorit und entschied sich nach dem Münzwurf als Schlagmannschaft zu beginnen. Dort begann Martin Guptill als startender Batsmen und dominierte das Innings der Neuseeländer. Die West Indies konnten zwar mit ihren Bowlern Jerome Taylor und Andre Russell dessen Partner entfernen, Guptill jedoch gelangen 237 Runs ohne sein Wicket zu verlieren. So endete das Innings mit 393 Runs für Neuseeland. Die Antwort der West Indies begann zunächst mit einer höheren Run Rate als Neuseeland. Chris Gayle erzielte als startender Batsmen 61 Runs, jedoch verloren die anderen West-Indischen Batsmen früh ihre Wickets. Es war vor allem Trent Boult der mit seinen vier Wickets den Druck auf die West Indies erhöhte. So endete das Innings nach 30 Overn und den West Indies fehlten 143 Runs um im Turnier zu verbleiben.[42]
Halbfinale
Auch in den Halbfinalen wurden Vorfestlegungen getroffen sollten sich bestimmte Nationen qualifizieren. Im Falle einer Qualifikation Neuseelands, spielten sie das Halbfinale in Auckland, im Fall von Australien in Sydney. Wären beide Mannschaften aufeinander getroffen, hätte die Mannschaft Heimrecht, die die bessere Vorrundenplatzierung in Gruppe A hatte.[34] Im Falle eines Unentschiedens, einer Spielabsage oder eines No Result wäre jeweils diejenige Mannschaft ins Finale eingezogen, die in der Vorrunde die bessere Platzierung erreicht hatte.[25]
Im ersten Halbfinale standen sich Neuseeland und Südafrika gegenüber die beide erstmals in ein Weltmeisterschaftsfinale einziehen wollten.[43] Südafrika gewann den Münzwurf und entschied sich, als Schlagmannschaft zu beginnen. Die beiden startenden Batsmen verloren bereits nach 8 Overn durch Bowler Trent Boult ihre Wickets und die Run Rate war zunächst niedrig. Erst als Rilee Rossouw das dritte Wicket für die Südafrikaner im 26. Over verlor und AB de Villiers ins Spiel kam, konnte dieser zusammen mit Faf du Plessis die Run Rate deutlich erhöhen. Beide erreichten jeweils mehr als 60 Runs. Nach dem 37. Over wurde das Spiel auf Grund von Regen unterbrochen. Als es wieder aufgenommen werden konnte, wurde die Overzahl für beide Mannschaften auf 43 Over reduziert. Du Plessis verlor kurz darauf sein Wicket und Südafrika konnte insgesamt 281 Runs bis zum Ende des Innings erzielen. Um für das Wissen der Neuseeländer um die reduzierte Overzahl zu Beginn ihres Innings zu korrigieren, wurde das Ziel mittels der Duckworth-Lewis-Stern Method auf 298 Runs festgesetzt. Die Neuseeländer begannen mit einer sehr viel höheren Run Rate, indem Brendon McCullum 59 Runs in 26 Bällen erzielte, bevor er im 6. Over sein Wicket verlor. Bis zum vierten Wicket, das im 21. Over fiel, hatte Neuseeland 149 Runs erzielt. Die nun folgende Partnerschaft mit Grant Elliott und Corey Anderson gelang es, das Spiel zu stabilisieren. Mit dem Fall des Wickets von Anderson, welches das dritte Wicket von Bowler Morne Morkel war, waren für Neuseeland noch immer 46 Runs in 5 Overn zu erzielen. Dies gelang hauptsächlich Elliot, dem späteren Man of the Match, der zwei Bälle vor Schluss mit einem Boundary das Ziel erreichen konnte.[44]
Australien entschied sich nach dem Münzwurf, am Schlag zu beginnen. Sie begannen mit einer hohen Run Rate, verloren aber schon im 3. Over ihren Eröffnungs-Batsman David Warner. Die nun folgende Partnerschaft zwischen Aaron Finch und Steve Smith konnte das Spiel stabilisieren und erzielte zusammen 182 Runs. Als Smith im 34. Over ausschied, hatte er 105 Runs erzielt und die Run Rate auf ca. 6 Runs per Over gesteigert. In der Folge gelang es keinem australischen Batsmen noch, eine hohe Anzahl von Runs zu erzielen, und die Wickets fielen in kurzen Abständen (keine Partnerschaft dauerte mehr als 5 Over). Dennoch konnte die Mannschaft bis zum Ende ihrer 50 Over insgesamt 328 Runs erringen. Bester Bowler der indischen Mannschaft war Umesh Yadav mit 4 Wickets. Die Antwort Indiens begann zunächst vielversprechend, erlitt jedoch einen Rückschlag als das erste Wicket von Shikhar Dhawan im 12. Over fiel. Anschließend sank die Run Rate und mehrere Schlagmänner der indischen Mannschaft schieden schon sehr früh aus. Einzig Ajinkya Rahane mit 44 und Kapitän MS Dohni mit 65 Runs konnten noch nennenswerte Beiträge liefern. Als letzterer im 44. Over mit dem Fall des 7. Wickets nach einem Run Out ausschied, dauerte es nur noch 14 Bälle, bis auch die anderen drei Wickets gefallen waren. Indien schied damit nach 233 erzielten Runs nach 46.5 Overn aus dem Turnier aus.[45]
Finale
Entgegen der ursprünglichen Planung wäre der Weltmeister im Falle eines Unentschiedens durch Super Over[46] ermittelt worden.[47]
Im Finale trafen die beiden Gastgebernationen Neuseeland und Australien aufeinander. Für Neuseeland war es das erste Finale, nachdem es zuvor sechs Mal im Halbfinale einer Weltmeisterschaft gescheitert war. Australien strebte den fünften Titel an. Neuseeland gewann den Münzwurf und entschied sich, mit dem Schlag zu beginnen. Australien gelang schon früh der erste Durchbruch, als Mitchell Starc das erste von zwei Wickets gegen den neuseeländischen Kapitän Brendon McCullum gelang. Die Run Rate blieb zunächst niedrig und fiel auf 3 Runs per Over, als Neuseeland die Wickets zwei und drei von Martin Guptill und Kane Williamson im 12. und 13. Over verlor. Daraufhin gelang es Ross Taylor und Grant Elliott, das Spiel zu stabilisieren. Die Run Rate stieg auf vier Runs per Over und zusammen erzielten sie eine Partnerschaft von 112 Runs. Im 36. Over beantragte Australien sein Batting-Powerplay und gleich mit dem ersten Ball gelang James Faulkner mit dem Wicket von Taylor der Durchbruch. Zwei Bälle später erzielte er ein weiteres Wicket, und als im Folgenden Over Starc das insgesamt 6. Wicket erzielte, geriet Neuseeland stark unter Druck. Der noch im Spiel befindliche Elliott versuchte nun mit Daniel Vettori, abermals Ruhe in das Spiel zu bringen, doch als deren beiden Wickets im 41. und 42. Over fielen, hatte Neuseeland die Chance auf eine gute Vorlage verspielt. Im 45. Over waren auch die beiden letzten Wickets gefallen und Neuseeland musste sich mit 183 Runs zufriedengeben. Australien begann seine Antwort zunächst ruhig und Aaron Finch wurde durch Trent Boult im 2. Over aus dem Spiel entfernt. Daraufhin spielte sein mit ihm eröffnender Batsmen David Warner aggressiver und erhöhte die Run Rate auf kurzzeitig 7 Runs per Over. Als er im 13. Over sein Wicket nach 45 Runs fiel, hatte er für Australien eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Nun waren es Steve Smith und Kapitän Michael Clark, der kurz vor dem Spiel seinen Rückzug vom One-Day Cricket erklärt hatte, die das Spiel kontrollierten. Sie erzielten zusammen eine Partnerschaft von 112 Runs, bis Clark nach 74 Runs im 32. Over sein Wicket verlor. Die verbliebenen 8 Runs wurden von den beiden Australiern Smith und Shane Watson nun in 12 Bällen erreicht. Der Schlusspunkt wurde von Smith mit einem Boundary zum 186. Run bei drei gefallenen Wickets gesetzt. Damit war Australien zum fünften Mal Weltmeister. Als Man of the Match wurde James Faulkner gewählt.[48]
Peter Murray: World Cup Cricket – A Complete History. G2 Entertainment, 2019, ISBN 978-1-78281-491-7 (englisch).
Andrew Roberts: A History & Guide to the Cricket World Cup. Pen & Sword Books Limited, 2019, ISBN 978-1-5267-5361-8 (englisch).
Phil Walker; Reynolds Harman: The Official History of the ICC Cricket World Cup. Jellyfish Publishing Solutions, 2019, ISBN 978-1-909811-47-8 (englisch, google.de).
↑Beide Mannschaften spielen jeweils ein weiteres Over. Dabei können sie jeweils als Schlagmannschaft drei Batsmen und als Feldmannschaft einen Bowler frei nominieren.
↑ICC Board Meeting. ICC, 29. Januar 2015, archiviert vom Original am 2. Februar 2015; abgerufen am 31. Januar 2015 (englisch).