Durch dieses Ausdrucksverhalten können über angeborene Auslösemechanismen Auseinandersetzungen um die Rangordnung von vornherein vermieden werden, da das Individuum, das die Demutsgebärde zeigt, hiermit die Position des Ranghöheren anerkennt, so dass eine Auseinandersetzung unnötig wird. Umgekehrt „versteht“ das überlegene Individuum das Signal des Gegners und verhält sich entsprechend.
Kommt es zu einem Kampf, kann das unterlegene Tier dem überlegenen während des Kampfes durch eine Demutsgebärde das Eingeständnis seiner Niederlage signalisieren. Eine solche Geste kann so stark aggressionshemmend wirken, dass der Kampf abgebrochen wird und das unterlegene Tier von möglichen weiteren Verletzungen verschont bleibt.[2] Nach einer kürzeren Definition ist die Demutsgebärde im Kommentkampf die Verhaltensäußerung des Unterlegenen, die beim Sieger eine Tötungshemmung auslöst.[3]
Die im Rahmen der Instinkttheorie von Ethologen als Beschwichtigungsgebärden gedeuteten Verhaltensweisen umfassen zusätzlich alle Verhaltensweisen, durch die innerartlicheAggression vermieden werden kann. Beschwichtigungsgebärden signalisieren somit „Friedfertigkeit“. Derart eingeordnete Verhaltensweisen können beispielsweise während der „Begrüßung“ von einander begegnenden Gruppenmitgliedern oder zwischen den beiden Partnern eines Paares beobachtet werden. Sie können als das Gegenteil von Imponierverhalten und Drohverhalten gedeutet werden.[4]