Eberhard war der Sohn von Wilhelm zu Solms-Sonnenwalde (1787–1859) und Clementine Constantia Gräfin von Breßler (1790–1872).
Leben
Eberhard zu Solms-Sonnenwalde besuchte von 1839 bis 1843 die Ritterakademie zu Brandenburg, trat dann in das Regiment der Gardes du Corps ein, wo er 1844 Offizier wurde, 1856 wurde er an der preußischen Gesandtschaft in Dresden attachiert, 1858 war er als Legationssekretär, Geschäftsträger in Wien, 1859 wurde er nach Sankt Petersburg gesandt, 1861 wurde er zum Gesandtschaftssekretär erster Klasse in Wien befördert. 1863 wurde er an die preußische Gesandtschaft in Paris versetzt. Am 20. Januar 1872 heiratete er Odette Louise Lafitte[1] (* 20. Juni 1840 in Paris), welche die französische Staatsbürgerschaft besaß, worauf ihn Wilhelm I. vorübergehend aus dem diplomatischen Dienst entließ.
Von 1872 bis 1873 folgte er Julius Alexander Aloys Saint Pierre[2] als Gesandter des Deutschen Reichs in Rio de Janeiro.[3] Von 1873 bis 1874 war er preußischer Gesandter in Dresden. Von 1878 bis 1887 war er außerordentlicher Gesandter und Ministre plénipotentiaire des Deutschen Reichs beim spanischen König Alfons XII. und verhandelte im Konflikt[4] durch die Besetzung der Yap aus der Karolineninselgruppe durch Truppen des Deutschen Reichs.[5][6] In gleicher Position unterzeichnete er 1885 das Protokoll von Madrid, das einerseits die Hoheitsrechte Spaniens über den Sulu-Archipel festschrieb und andererseits Deutschland freien Handel und Schiffahrtsverkehr innerhalb des Sulu-Archipels und Nordborneos garantierte.[7]
Mitte 1900 war Solms kaiserlicher Beauftragter für das freiwillige Sanitätswesen in China und bedankte sich für den Einsatz des American Hospital Ship Maine bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes und bot Sanitätseinrichtungen des Deutschen Reichs US-Streitkräften an.[12]
Justhus Perthes (Hrsg.): Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Gotha 1855, S. 771.
Einzelnachweise
↑Annuaire de la noblesse de France et des maisons souveraines de l'Europe, S. 311.
↑Julius Alexander Aloys Saint Pierre (* 6. April 1813 Lingen (Ems); † 2. Oktober 1871 Gütersloh) Wirklichen Legationsrath, Sprachlehrer u. Kreispostdirektor in Frankfurt/M., Emigrant, M.: NN, verh. m.: Anna Wichmann aus Arnsberg.
↑Correo nacional. In: La Iberia. 14 octubre 1884, Al decir de La Iberia, el ministro plenipotenciario de Alemania, conde de Solms-Sonnewald, ha formulado enérgicas reclamaciones basadas en los perjuicios sufridos por el comercio de su país con motivo de la detención que han experimentado en Irún importantes remesas de artículos que resultan averiados por las lluvias, las fumigaciones y los desinfectantes; Spain’s Indignation. A Mob’s Protest Against Germany – Discussing Bismarck’s Intention. In: The New York Times. 31. August 1885.