Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Gemeinde Ellscheid in Rheinland-Pfalz; zu dem Stadtteil von Haan in Nordrhein-Westfalen siehe Ellscheid (Haan).
Auf der Gemarkung von Ellscheid befinden sich eine Anzahl von keltischenHügelgräbern, deren älteste aus der Hallstattzeit (6. bis 7. Jahrhundert v. Chr.) sind und der Hunsrück-Eifel-Kultur zugeordnet werden. Bei einigen ist die Entstehungszeit noch unbestimmt. Weiterhin wurden Funde aus der Römerzeit gemacht.
Im nördlich des Ortes liegenden Grabhügelfeld „Stackenbruch“ sind über 30 Grabhügel unbekannter Zeitstellung, die eine Höhe von bis zu 2 Metern und einen Umfang von etwa 30 Metern haben.[3][4]
Eine ausgedehnte Grabhügelnekropole von mindestens 35 Grabhügeln in zwei Gruppen befindet sich in den „Rothreisern“, ebenfalls nördlich von Ellscheid. Sie stammen aus der frühen Eisenzeit (6. Jahrhundert v. Chr.). Drei der Grabhügel wurden 1888 von Felix Hettner ausgegraben. Es wurden zwei Körpergräber mit geringen Beigaben entdeckt.[3][4]
Fünf weitere Grabhügel liegen nordwestlich des Ortes im Distrikt „Moosholz“. Bei einer Ausgrabung im Jahr 1966 wurden nur geringe Holzkohle- und Keramikreste gefunden. In der Nähe wurde ein reich mit Keramik ausgestattetes Brandgrab mit Ziegelplattenumstellung entdeckt, das dem letzten Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. zugeordnet wurde.[3]
Südöstlich von Ellscheid in Richtung Gillenfeld wurde 1961 ein Grabhügel eingeebnet, der zuvor vom Rheinischen Landesmuseum Trier untersucht wurde. Es wurden zwei Brandgruben gefunden, anhand der Grabbeigaben wurde der Grabhügel auf die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert.[3]
Eine bereits seit 1854 bekannte Fundstelle im „Strothflur“ (südlich des Ortes Richtung Gillenfeld) wurde von Wissenschaftlern der Universität zu Köln geomagnetisch untersucht. Die Messungen lassen eine römische Villa vermuten, deren Hauptgebäude etwa 36 Meter lang und 29 Meter breit ist. Die Nutzung des Gutshofs lag in die Zeit zwischen dem 1. und dem 4. Jahrhundert.[5]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen „Hedelscheit“ erfolgte im Jahr 1136, als Adalbero von Basel (1131–1136) dem Stift Sankt Marien in Prüm einen Wald schenkte und frühere Schenkungen bestätigte.[6][7]1563 umfasste die Ortschaft unter dem Namen Elscheid 13, 1684 zwölf Feuerstellen. Landesherrlich gehörte sie bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier und unterstand als Teil der Zent Ellscheid der Verwaltung des Amtes und Hochgerichts Daun. Der Zent Ellscheid umfasste auch die Ortschaft Immerath mit dem Heckenhof. 1787 verzeichnete Ellscheid 127 Einwohner.[8]
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ellscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[9]
Dieter Ackermann wurde am 23. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Ellscheid.[11] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat. In seiner konstituierenden Sitzung am 20. August 2019 bestätigte er Ackermann für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[12]
Ackermanns Vorgänger Albert Borsch hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[11]
Wappen
Blasonierung: „Von Silber und Blau schräglinks geteilt; oben ein rotes Antoniuskreuz mit 2 Glöckchen unten 3 (1:1:1) silberne Fische“
Wappenbegründung: Das Antoniuskreuz mit den beiden Pilgerglöckchen weist auf den Orts- und Kirchenpatron, den hl. Antonius, hin. Die drei Fische symbolisieren die drei ehemaligen kurfürstlichen Fischweiher: Mürmesweiher, Finkenweiher und Mittelweiher.
↑ abcdDirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld: Fundstellenkatalog (= Römisch-germanische Forschungen. Band 63). Römisch-Germanische Kommission, Mainz/Frankfurt am Main/Esslingen 2006, S. 148 (online).