Etihad Airways wurde Juli 2003 per Regierungserlass durch Chalifa bin Zayid Al Nahyan, dem Emir von Abu Dhabi, gegründet. Von der Regierung wurde ein Kapital von 500 Millionen AED (ca. 136 Millionen US-Dollar) für den Start zur Verfügung gestellt. Der Flugbetrieb begann am 5. November 2003 mit einem zeremoniellen Flug nach al-Ain. Der erste kommerzielle Flug mit dem Ziel Beirut fand am 12. November 2003 statt.
Seit 2004
Im ersten vollständigen Betriebsjahr 2004 transportierte Etihad rund 340.000 Passagiere. Drei Jahre später im Jahr 2007 beförderte man über 4,6 Millionen, im Jahr 2008 waren es 6,0 Millionen Passagiere.[4]
Am 20. Juni 2007 wurden im Rahmen der Pariser Luftfahrtschau am Flughafen Le Bourget vier Airbus A340-600 sowie fünf A330-200 und erstmals drei A330-200F bestellt. Darüber hinaus einigte man sich mit Airbus auf eine Verschiebung der Auslieferung der vier bestellten A380-800. Die Auslieferung der ersten Maschine verzögerte sich zunächst von 2007 auf Mitte 2008; letztendlich erfolgte sie im Jahr 2014.
Seit 2010
Im Dezember 2011 beteiligte sich Etihad Airways mit 29,2 % an der finanziell angeschlagenen Air Berlin und wurde somit zum größten Einzelaktionär. Zudem erfolgte eine umfangreiche Kooperation, darunter ein Codeshare-Abkommen sowie die Konformität bei den jeweiligen Vielfliegerprogrammen. Im Zuge dessen hatte Air Berlin ihre Strecke von Berlin nach Dubai ab dem 15. Januar 2012 nach Abu Dhabi verlegt. Am Drehkreuz Abu Dhabi konnten Air-Berlin-Passagiere dann auf Etihad-Verbindungen umsteigen.[5] Im September 2013 bezog die Europavertretung von Etihad ihren neuen Hauptsitz in Berlin.[6]
Im Juli 2012 ging Etihad eine Zusammenarbeit mit Air France-KLM ein. Die Entstehung eines Gemeinschaftsunternehmens ist nicht ausgeschlossen.[7] Im 3. Quartal 2012 startete ein Codeshare- sowie ein Interlineabkommen mit Aer Lingus.[8]
Am 1. August 2013 übernahm Etihad Airways 49 % von JAT Airways.[9][10] Im Zuge dessen wurde sie in Air Serbia umbenannt.
Im Oktober 2013 genehmigte die indische Regierung die Beteiligung in Höhe von 24 % an Jet Airways für 20,6 Milliarden Rupien (etwa 246 Millionen Euro).
Im November 2013 übernahm Etihad Airways einen Anteil von 33,3 % an der Schweizer Regionalfluggesellschaft Darwin Airline, die ihren Marktauftritt in der Folge in Etihad Regional änderte.[11] Im Dezember 2013 beteiligte sich Etihad Airways zu 49 % an Alitalia in Form einer Kapitalerhöhung um 300 Millionen Euro.[12]
Mit der Insolvenz von Alitalia im Mai 2017 und dem Totalverlust der Beteiligung galt die ambitiöse Wachstumspolitik als gescheitert. Nach Berufung eines neuen CEOs verkaufte Etihad im Juli 2017 seine Anteile der Darwin Airline. Anfang August 2017 kündigte Etihad dann die zunächst schriftlich zugesagte finanzielle Unterstützung an Air Berlin auf. In der Folge war Air Berlin gezwungen, einen Insolvenzeröffnungsantrag zu stellen (siehe Air Berlin).
Seit 2020
Auf Grund des starken Rückgangs der Passagierzahlen in der globalen Luftfahrt wegen der Covid-19-Pandemie und Vorgaben der Vereinigten Arabischen Emirate stellte Etihad am 25. März 2020 seine Passagierflüge vorläufig ein. Weiterhin zugelassen sind Evakuierungs- und Frachtflüge.[14]
Am 1. Mai 2021 wurde bekannt, dass Etihad Airways ihre 40 % Beteiligung an der Air Seychelles an den Staat Seychellen verkauft.[15]
Unternehmen
Geführt wird das Unternehmen von S.E. Mohamed Mubarak Fadhel Al Mazrouei.[16] Es besteht aus folgenden Bereichen:
Etihad Airways
Etihad Cargo (Logistik) – bis Juni 2012 als Etihad Crystal Cargo bezeichnet
Die Organisationsform ist durch eine sehr flache Hierarchie und entsprechend kurze Entscheidungswege gekennzeichnet, was nicht zuletzt daran liegt, dass sämtliche Leitungs- und Entscheidungsfunktionen bei der Herrscherfamilie, also den Eigentümern, gebündelt sind.
In allen Beförderungsklassen sind ein In-flight Entertainmentsystem sowie eine Steckdose am Sitzplatz verfügbar. In der First Class, die nicht auf allen Flügen angeboten wird, steht jedem Fluggast eine verschließbare Kabine zur Verfügung. Die „Pearl Business Class“ bietet in den Großraumflugzeugen A380 und Boeing 777/787 versetzte Sitze an, die sich in flache Betten umwandeln lassen; in den Schmalrumpfflugzeugen A319/A320/A321 konventionelle Ruhesessel.[37] Die Sitze der „Coral Economy Class“ stehen in den Boeing 777 in der 3+4+3-Anordnung.[38]
In den im März 2022 eingeführten Airbus A350-1000 bietet Etihad Airways seinen Gästen eine neue Kabine an. Die Business-Class Sitze bieten durch eine verschließbare Tür zusätzliche Privatsphäre.
Im Mai 2023 gab Etihad Airways bekannt, dass neu ausgelieferte Flugzeuge des Modells A350-1000 und Boeing 787-9 sowie -10 über eine überholte Business und Economy Class verfügen würden. Diese bieten in der Business Class mehr Platz und Privatsphäre durch höhere verschließbare Türen, und in der Economy Class mehr Sitzbreite sowie ein deutlich vergrößerter Fernseher am Vordersitz.[39][40]
Zwischenfälle
Im Flugbetrieb der Etihad Airways gab es bisher keine Zwischenfälle mit erheblichen Personenschäden, jedoch einen Vorfall außerhalb des normalen Flugbetriebs: Am 15. November 2007 wurde ein fabrikneuer Airbus A340-600 während eines Triebwerktests auf dem Airbus-Gelände in Toulouse so stark beschädigt, dass die Maschine abgeschrieben werden musste. Die A340-600, die sechs Tage später an Etihad Airways hätte ausgeliefert werden sollen, setzte sich ungewollt in Bewegung und rollte in eine Betonwand. Durch diese wurde die Cockpitsektion vollkommen vom Rumpf getrennt und fiel auf der anderen Seite der Wand etwa fünf Meter tief zu Boden. Fünf der neun Insassen wurden verletzt.[41][42]
Im jährlichen JACDEC-Ranking belegte Etihad Airways für das Jahr 2023 den Platz 1 der sichersten Fluggesellschaften.[43]