Als Mitarbeiter hat Matthes das 1980 am Öko-Institut entwickelte Konzept der Energiewende mitentwickelt. 1991 bzw. 1992 war er beteiligt an der Entwicklung von Energiewende-Szenarien für Ost- und Westdeutschland[4] sowie an der Entwicklung von Energie-Szenarien und einem energiepolitischen Handlungskonzept für das wiedervereinigte Berlin.[5] Während zunächst der Ausstieg aus der Atomenergienutzung, die Verbesserung der Energieeffizienz sowie die Ausweitung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Vordergrund standen, gewannen Klimaschutz und der vollständige Ersatz fossiler Energiequellen in späteren Aktualisierungen der Energiewende-Szenarien zunehmend mehr Bedeutung.[6]
Seit 2003 hat Matthes die Diskussion um die Ausgestaltung und Umsetzung der Europäischen Emissionshandelsrichtlinie mitgeprägt. Er war an der Erstellung mehrerer Nationaler Allokationspläne beteiligt und hat zu diversen im Kontext des Emissionshandels relevanten Subthemen wissenschaftliche Beiträge geliefert (unter anderem Benchmarking, Auktionierung, sektoraler Erfassungsbereich, CO2-Mindestpreise). Darüber hinaus hat er die Ausgestaltung und Entwicklung von Emissionshandelssystemen in verschiedenen Ländern analysiert und verglichen und schrieb mit zwei weiteren Leitautoren das internationale Handbuch Emissions Trading in Practice.[7]
In der öffentlichen Debatte um Auswege aus der Klimakrise setzte sich Matthes für die CO2-Bepreisung und hierbei für einen Mindestpreis ein.[8] Hierfür müssten sich im ersten Schritt nationale Lösungen entwickeln und im zweiten Schritte einige der aktiven Staaten verbinden. Ziel ist demnach nicht etwa ein weltweiter CO2-Preis, sondern ein Netzwerk aus regionalen, nationalen und supranationalen Bepreisungssystemen.[9] Er regte 2018 dabei insbesondere ein gemeinsames Voranschreiten von Deutschland und Frankreich zur Einführung einer Preisfestlegung an statt auf eine Lösung im Rahmen der G20 zu warten.[10]
Felix Chr. Matthes (2000). Stromwirtschaft und deutsche Einheit – Eine Fallstudie zur Transformation der Elektrizitätswirtschaft in Ost-Deutschland. Dissertation, Berlin, ISBN 3-89811-806-1
Martin Riedel und Felix Matthes (Hrsg., 2004). KWKG (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) – Kommentar. Beck, C.H., ISBN 3-406-49546-X
Felix Chr. Matthes (2020). Der Preis auf CO2. Über ein wichtiges Instrument ambitionierter Klimapolitik. Hrsg. von der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2020, ISBN 978-3-86928-217-6
Studien und Fachaufsätze (Auswahl)
Felix Chr. Matthes (1985). Umweltschutz im Haushalt. Leipzig
Günter Borch, Felix Chr. Matthes und Hans-Joachim Ziesing (1992). Aktualisierung von Energieszenarien und Erarbeitung eines energiepolitischen Handlungskonzepts für Berlin. Studie i. A. der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Berlin
Felix Chr. Matthes, Julia Busche, Ulrike Döring, Lukas Emele, Sabine Gores, Ralph O. Harthan, Hauke Hermann, Wolfram Jörß, Charlotte Loreck, Margarethe Scheffler, Patrick Hansen, Jochen Diekmann, Manfred Horn, Wolfgang Eichhammer; Rainer Elsland, Tobias Fleiter, Wolfgang Schade, Barbara Schlomann, Frank Sensfuß und Hans-Joachim Ziesing (2013). Politikszenarien für den Klimaschutz VI – Treibhausgas-Emissionsszenarien bis zum Jahr 2030. ISSN 1862-4359, abgerufen am 28. April 2019
↑Günter Borch, Felix Chr. Matthes und Hans-Joachim Ziesing (1992). Aktualisierung von Energieszenarien und Erarbeitung eines energiepolitischen Handlungskonzepts für Berlin, Studie i. A. der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Berlin