Fischerhemd ist allgemein die Bezeichnung für ein aus grobem Leinen- oder Baumwollstoff gefertigtes Hemd.
Das Fischerhemd ist eine Variante des ehemals in Deutschland und Teilen Westeuropas bekannten blauen hüftlangen Kittels (hemdartige Oberbekleidung), der als Bauern-, Hirten-, Fuhrmanns-, Winzer-, Küfer-, Metzger- und Handwerkerkittel (Schlosser- und Schreinerkittel) in Gebrauch war. Er war auch Bestandteil der bäuerlichen Tracht und dort mit Stickereien an Ärmel und Kragen versehen (siehe: Hinterländer Trachten).
Das Fischerhemd besteht aus einem schweren blauen Baumwollstoff mit vertikalen weißen Streifen. Im Brustbereich verlaufen die Streifen diagonal. Die traditionellen Fischerhemden besitzen einen großzügigen Schnitt und haben keine durchgehende Knopfleiste, sondern werden über den Kopf gezogen. Auch besitzen sie ähnlich der Staude der Zimmerleute einen Stehkragen.[1]
Finkenwerder Fischerhemden
Die wohl in Deutschland bekannteste Ausfertigung ist der Buscherump[2], das Fischerhemd der Finkenwerder Fischer. Die Fischer an der Elbe tragen dieses Hemd nach wie vor als traditionelle Arbeitskleidung. Die Besonderheit ist der Latz an der Vorderseite und die spezifische Überlappung der gestreiften Stoffteile in diesem Part. Eine traditionelle Variation ist das rot-weiß gestreifte Altenwerder Fischerhemd, benannt nach dem gleichnamigen, inzwischen der Hafenerweiterung geopferten Stadtteil Hamburgs.
Bretonisches Fischerhemd
Das bretonische Fischerhemd hat keine Knopfleiste und ist horizontal gestreift. Es wird bis heute von der französischen Marine getragen.