Jose Vargas wurde im Alter von 12 Jahren von seiner Mutter zu seinen Großeltern nach Mountain View (Santa Clara County) geschickt, ohne dass sie zuvor eine Aufenthaltsgenehmigung organisiert hatte. Dort besuchte er die Mountain View High School. Er wusste nicht, dass er Ausländer war, bis er im Alter von 16 mit den Ausweisdokumenten, die er von seiner Familie bekam, versuchte einen Führerschein zu bekommen, da sich diese als gefälscht herausstellten. Er behielt diese Erkenntnis weitgehend für sich und nutzte weiter gefälschte Dokumente, einschließlich einer Green Card und eines Passes sowie eines Führerscheins.
Vargas Anwälte hielten seinen Gang an die Öffentlichkeit 2011 für „juristischen Selbstmord“, allerdings nahm er seit dem unbehelligt an Veranstaltungen und Konferenzen sowie Demonstrationen zur Situation und zu Rechten Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung in 43 verschiedenen US-Bundesstaaten teil.
Ebenfalls 2011 wurde er von einer Wahlkampfveranstaltung Mitt Romneys ausgeschlossen, weil er mit einem hochgehaltenen Schild dort protestierte: „I AM AN AMERICAN W/O PAPERS“ (Ich bin ein Amerikaner ohne Papiere).
Nach rund 21 Jahren Aufenthalt in den USA ohne Genehmigung und mehreren Jahren als Aktivist und bekennender Illegaler wurde er am 15. Juli 2014 in McAllen (Texas) von der Customs and Border Protection für acht Stunden festgehalten und, unter der Auflage sich vor ein Immigrationsgericht zu begeben, entlassen.[3]
„I define ‚American‘ as someone who works really hard, someone who is proud to be in this country and wants to contribute to it. I'm independent. I pay taxes. I'm self-sufficient. I'm an American, I just don't have the right papers. I take full responsibility for my actions, and I'm sorry for the laws that I have broken.“
„Ich definiere „Amerikaner“ als jemand, der hart arbeitet, als jemand der stolz auf diese Land ist und zu ihm beitragen möchte. Ich bin unabhängig. Ich zahle Steuern. Ich bin Autark. Ich bin Amerikaner, ich habe nur nicht die richtigen Papiere. Ich übernehme volle Verantwortung für meine Handlungen und ich bedaure die Gesetze gebrochen zu haben.“
Dort porträtierte er beispielsweise 2004 Craigslist.[6]
Am 17. September 2007 veröffentlichte er einen Artikel, der sich mit Wikipedias Rolle in diesem Wahlkampf beschäftigte – auf der ersten Seite der Washington Post.[7]
Bei einer Veranstaltung des National Press Clubs in Washington wurde Arianna Huffington auf ihn aufmerksam, als Vargas mit einem Hilfskellner verwechselt wurde, im Juli 2009 wechselte er dann zu ihrer Zeitung, der Huffington Post und entwickelte dort das Blog „Technology as Anthropology“.[10]
Sonstiges
Der Dokumentarfilm „The Other City“ (2010) basiert auf Vargas Artikel zu HIV und Aids in Washington. Er wurde auf mehreren Filmfestivals gezeigt.