Kunststofffolie, umgangssprachlich auch Plastikfolie oder auch Polymerfolie oder auch nur Folie genannt, ist ein dünnes (typischerweise 2 µm bis 0,5 mm Wandstärke[1] bzw. 0,5 µm bis ca. 1 mm dickes[2]) Blatt aus mindestens einer Schicht Kunststoff, Zellulose oder Metall. Es wird zunächst in Endlosbahnen gefertigt, aufgerollt und später in passende Stücke geschnitten. Dünneres Material bezeichnet man als Membrane, dickeres Material, welches nicht aufgerollt werden kann, heißt dann Platte.
Häufig werden auch Mehrschichtverbunde aus einer Kombination unterschiedlicher Kunststoffe hergestellt. Damit können bestimmte Eigenschaften, wie beispielsweise das Permeationsverhalten verbessert werden.
Die Produktion von Polycarbonatfolie wurde im Jahr 2000 eingestellt, da die geringe Herstellungsmenge mit dem Kunststofffolienkondensator als alleinige Anwendung unwirtschaftlich wurde.
Eigenschaften
Hauptmerkmal von Kunststofffolien ist ihre Fähigkeit, an oder um Gegenstände gewickelt werden zu können und sich deren Form anzupassen. Typische Foliendicken liegen im Bereich unter 0,1 Millimeter. Als Elektroisolierfolien können sie fallweise auch nur 0,002 Millimeter dick sein. Die Reißfestigkeit beträgt je nach Material zwischen 20 und 300 N/mm², ist aber häufig längs und quer zur Extrusionsrichtung unterschiedlich. Die Reißdehnung kann leicht mehrere hundert Prozent erreichen.
Kunststofffolien können in vielen Farben eingefärbt, bei einigen Materialien aber auch völlig transparent eingestellt werden. In diesem Fall spricht man auch von Klarsichtfolie.
Sie sind zumeist elektrisch isolierend, werden aber insbesondere für die Verpackung von statisch empfindlichen Elektronikbauteilen durch Modifikatoren leitfähig eingestellt.
Die mechanische Belastbarkeit kann durch Armieren mit Glasfasern oder Einbringung eines Geflechtes erhöht werden. Ebenso erhöhen bestimmte Polymere oder Additive die thermische Belastbarkeit zum Beispiel bei Folien für Fotokopierer oder Laserdrucker.
Kunststofffolien werden häufig als Verpackung verwendet, der Abdeckung von Baumaterial und der (meist vorläufigen) Verkleidung von Öffnungen. Andere Baufolien werden zur Isolation verschiedener Schichten verwendet. In der Geotechnik sind so genannte Geotextilien in Gebrauch, mit denen unterirdische Schichten gegeneinander isoliert werden oder – etwa bei Deponien – auch zum Sammeln der Deponiegase benutzt werden.