Die Stadt liegt auf einer Höhe von 470 m ü. M. auf einem Granitrücken, der auf drei Seiten von der Eger umflossen wird (Flussknie).
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Dvory (Höfen), Loket (Elbogen), Nadlesí (Nallesgrün) und Údolí (Zech).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Dvory, Loket, Nadlesí, Nádražní Předměstí, Slavkovské Předměstí, Sokolovské Předměstí und Údolí II.[4]
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dvory u Lokte, Loket, Nadlesí und Údolí u Lokte.[5]
Geschichte
Die Burg Elbogen an markanter Stelle ist sehr alt. Wahrscheinlich schon Ende des 12. Jahrhunderts erbaut, wurde sie 1234 als königlich böhmische Grenzburg erwähnt. Wahrscheinlich seit 1227 war sie Verwaltungszentrum des Zettlitzer Ländchens. 1227 wurde der Ort Elbogen als „civitas“ erwähnt. Im Mittelalter bestand eine Meistersingschule nach Nürnberger Vorbild. 1247 verlieh König Wenzel I. dem Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern das Patronat über die Kirche von Elbogen. König Wenzel IV. bestätigte Elbogen die Stadtrechte.
1405 fiel Elbogen an Albrecht von Kolowrat, fünf Jahre später an Jan Malerik. Kaiser Sigismund, der letzte Luxemburger, bestätigte zunächst als Burggrafen Friedrich von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, den Erzkämmerer des Heiligen Römischen Reiches und später ersten Kurfürst von Brandenburg, ehe die Burg an Buda von Ilburg verpfändet wurde, der sie erfolgreich gegen die Angriffe der Hussiten verteidigte.
Nach Konflikten der Bürgerschaft mit Buda von Ilburg verpfändete Kaiser Sigismund Elbogen 1437 für ein Darlehen von 11.900 rheinischen Gulden seinem Kanzler Kaspar Schlick.[6] Die Schlick vermochten die Pfandherrschaft nur mit Hilfe sächsischer Truppen gegen die aufgebrachten Bürger von Elbogen zu verteidigen. Nach dem Tode seines älteren Bruders übernahm Mathäus Schlick 1449 die Würde eines Burggrafen von Elbogen. 1521 wurde die Reformation eingeführt und durch die Grafen Schlick gefördert.
Während des Schmalkaldischen Kriegs überfiel der sächsische Oberst Thumshirn im Jahr 1547 Böhmen und eroberte dabei vorübergehend die Stadt Elbogen. Im gleichen Jahr wurde die Stadt den Schlick abgenommen für ihre Beteiligung am Kampf gegen die Habsburger und fiel an die böhmische Hofkammer. Elbogen war seit dem 15. Jahrhundert bis 1848 Sitz des westlichsten böhmischen Kreises (Elbogener Kreis), der von 1714 bis 1751 zeitweilig dem (Saazer Kreis) zugeschlagen wurde. Die seit 1823 hergestellten Pumpernickel wurden an das Kaiserhaus in Wien geliefert. 1836 wurde in Elbogen eine Kettenbrücke, eine der ersten in Böhmen, errichtet. Sie überspannte die Eger in 22 m Höhe. In den 1930er Jahren wurde sie durch eine Betonbogenbrücke ersetzt.
Der Ortsname geht auf den Verlauf des Flusses Eger im Ort zurück: Solche engen Flussschleifen (Flussknie) wurden auch andernorts als Ellenbogen bezeichnet (vgl. Katzenelnbogen). Die deutsche Schreibweise der Stadt entspricht der früheren Schreibweise des Gelenks. Der tschechische Name Loket ist eine wörtliche Übersetzung des Gelenks.
Bevölkerungsentwicklung
Bis 1945 war Elbogen überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.
Illertissen (Deutschland) übernahm 1953 die Patenschaft für die Vertriebenen aus Elbogen. Inzwischen ist daraus auch eine Partnerschaft zwischen Illertissen und der heutigen tschechischen Stadt geworden. Des Weiteren verbindet seit dem Jahr 2015 die Städte Lauf an der Pegnitz und Loket ein Memorandum zum Austausch und zur kulturellen Zusammenarbeit.
Johann Wolfgang von Goethe weilte, von Karlsbad kommend, mehrmals in Elbogen und bemerkte: „Es liegt über alle Beschreibung schön und lässt sich als ein Kunstwerk von allen Seiten betrachten.“ 1823 feierte er mit Ulrike von Levetzow im Schwarzenberg-Lusthaus (heute „Hotel Weißes Ross“; tschechisch: Bílý kůň) seinen 74. Geburtstag. Ein Bild dieser Begegnung befindet sich auf der Burg Elbogen sowie im Hotel-Restaurant.
Carl Spitzweg schrieb 1849 ins Tagebuch: „Der Fluß läuft daselbst wie in Wasserburg, der die Stadt zur Halbinsel umschließt“.
Weitere Persönlichkeiten
Karl IV. (1316–1378), römisch-deutscher Kaiser, verbrachte zwei Jahre seiner Jugend in Elbogen.
Anton Prokop Schmitt: Geschichte der priv. Schützen-Companie zu Elbogen. Elbogen 1869 (books.google.de).
Franz Heisinger: Die Stadt Elbogen und die Herren von Schlick. In: Jahresbericht der Oberrealschule und des Unterrealgymnasiums zu Elbogen, veröffentlicht am Schlusse des Schuljahres 1870. Prag 1870, S. 3–21 (books.google.de).
↑Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831, S. 199, Ziffer 7). (books.google.de).
↑ abMichael Rademacher: Landkreis Elbogen (tschech. Loket). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900