Am 21. Februar 1630 heiratete Maria Elisabeth in Dresden den Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597–1659), Sohn des Herzog Johann Adolf und seiner Gattin Prinzessin Augusta von Dänemark, Tochter des dänischen und norwegischen Königs Friedrich II. aus dem Hause Oldenburg. Schon dreieinhalb Jahre vorher hatte sich das Paar in Dresden verlobt. Das Eheprojekt war von der dänischen Königin Sophie und der Kurfürstinwitwe Hedwig vorangetrieben worden. Friedrich III. befand sich zu dieser Zeit auf der Seite Dänemarks im Niedersächsisch-Dänischen Krieg, während Sachsen, zwar in diesem Krieg nicht aktiv, sich auf Seiten des feindlichen österreichischen Kaiserhauses befand. Zur Aussteuer Maria Elisabeths gehörten, für damalige Verhältnisse ungewöhnlich, einige Gemälde des Malers Lucas Cranach des Älteren.
Nach dem Tod ihres Mannes zog sie sich 1660 auf ihr WittumSchloss Husum zurück, nachdem sie ihrem erst 18-jährigen Sohn Christian Albrecht noch ein Jahr zur Seite gestanden hatte. Sie baute dieses Schloss im frühbarocken Stil aus und tat sich als Patronin von Kunst und Kultur hervor. Husum erlebte unter Maria Elisabeth eine Blütezeit.
Sie ließ 1664 eine Voll-Bibel in Schleswig drucken. Die begrenzte Auflage von nicht mehr als 100 Exemplaren dieser sogenannten Maria Elisabeth-Bibel oder Schleswiger Bibel (eine Lutherbibel mit dem Text von 1545) erfreute sich besonderer Beliebtheit. Sie diente hauptsächlich den Mitgliedern und Gästen des Husumer Hofstaates.
„Mehrere Exemplare gerieten aber auch in die evangelischen Kirchengemeinden Schleswig-Holsteins, waren doch aufgrund des leidigen Kriegswesens viele Kirchen im Lande ihrer Bücher und besonders auch ihrer Bibel beraubt worden.“[1]
Nach der Veröffentlichung der Lutherbibel (1664) und des Kirchenbuches (1665) veranlasste sie die Herausgabe des Husumer Hofgesangbuchs von 1676. 1684 starb mit Maria Elisabeth die tragende Persönlichkeit des geistig-kulturellen Lebens am Husumer Hof.
Nachkommen
Aus der Ehe mit dem Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf gingen 16 Kinder hervor:
Melanie Greinert: Herzogin Maria Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf, geb. von Sachsen, als Förderin von Kunst und Kultur, in: Kirsten Baumann/Constanze Köster/Uta Kuhl (Hg.): Adam Olearius. Neugier als Methode. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2017, ISBN 978-3-7319-0551-6, S. 32–39.
Ute Essegern: Fürstinnen am kursächsischen Hof, Leipziger Universitätsverlag, 2007, S. 365 ff. (Digitalisat)
Otto F. A. Meinardus: Zur Schleswiger „Maria Elisabeth“-Bibel von 1664, in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte, Heft 37, 1992, S. 97–103.
Ada Kadelbach: Das Husumer Hofgesangbuch (Schleswig 1676) – ein verloren geglaubtes Gesangbuch und seine Quellen, Kreisarchiv Nordfriesland 1983.
Fritz Juntke: Die Schleswiger Bibel von 1664 und ihre Einbände, in: Gutenberg-Jahrbuch 1980, S. 316–324.
↑Otto F. A. Meinardus: Zur Schleswiger „Maria Elisabeth“-Bibel von 1664, in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte, Heft 37, 1992, S. 97–103, hier S. 97