Nach Studien der Geschichte, Politik, Philosophie und Wirtschaft in Oxford und Yale wurde Hayes 1982 an der Yale University zum PhD promoviert. Er lehrte von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2016 an der Northwestern University. Er war seit 1993 Professor für Neuere Europäische Geschichte und seit 2000 Inhaber des Theodore-Zev-Weiss-Lehrstuhls für Holocaust-Studien. Er leitet den wissenschaftlichen Beirat des United States Holocaust Memorial Museum.
Hayes’ laufende Forschungsprojekte befassen sich mit deutschen Großunternehmen und dem Holocaust sowie mit dem Nationalsozialismus als Phänomen einer bestimmten Generation deutscher Eliten.
Sein 2017 auf Englisch und Deutsch erschienenes Werk Why? Explaining the Holocaust bzw. Warum? Eine Geschichte des Holocaust wird von dem Historiker und Antisemitismusexperten Wolfgang Benz als „kundige und die Argumente sorgfältig abwägende“ Studie gelobt. Zwar sei sie nicht frei von „Kurzschlüssen, Fehlern und missverständlichen Formulierungen“, insbesondere bei der Darstellung des NS-Lagersystems. Doch insgesamt atme das Buch „den Geist seriöser Gelehrsamkeit, ist dabei hervorragend geschrieben und angenehm zu lesen“.[2]
Schriften (Auswahl)
Industry and Ideology. IG Farben in the Nazi Era. 2. Auflage, Cambridge University Press, Cambridge 2001, ISBN 0-521-78638-X (zuerst 1987).
The People and the Mob. The Ideology of Civil Conflict in Modern Europe. Praeger, Westport, Connecticut 1992, ISBN 0-275-94336-4.
Hrsg. mit Irmtrud Wojak: „Arisierung“ im Nationalsozialismus. Volksgemeinschaft, Raub und Gedächtnis (= Jahrbuch der Fritz-Bauer-Instituts für Geschichte und Wirkung des Holocaust. 2000). Campus, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-593-36494-8.
Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52204-1.