Das RPK (russischРПК, ручной пулемёт Калашникова, rutschnoi pulemjot Kalaschnikowa, wörtlich auf Deutsch: Hand-Maschinengewehr Kalaschnikow) ist ein in der Sowjetunion entwickeltes leichtes Maschinengewehr.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bei den sowjetischen Streitkräften die Mittelpatrone M43 eingeführt. Sie kam zum Einsatz in Selbstlade-, Sturm- sowie leichten Maschinengewehren. Um die Standardisierung vollständig zu machen, sollte nicht nur die Munition, sondern auch die Bewaffnung einheitlich sein. Zu diesem Zweck wurde die AK-47 als Grundlage für weitere Neuentwicklungen festgelegt. Das bis dahin verwendete MG RPD-44 ging technisch von anderen Entwürfen aus und sollte durch ein neues Modell ersetzt werden.
Technik, Vergleich zum AK-47
Für den Einsatz als leichtes MG wurde das RPK mit einem längeren und massiveren Lauf ausgestattet. Das erhöhte einerseits die Mündungsgeschwindigkeit der Geschosse, andererseits die Verschleißfestigkeit des Laufes bei Dauerfeuer. Für den stabilen Anschlag verfügt die Waffe über ein Zweibein. Der Kolben ähnelt dem des RPD-44 und ist mit einem Griffansatz versehen. Damit kann der Schütze die Waffe besser in die Schulter einziehen. Die Kimme kann zur Seitenwindkorrektur verstellt werden.
Der Verschluss ist etwas robuster als beim AK-47, trotzdem sind alle Baugruppen so ähnlich, dass sie zwischen den Modellen ausgetauscht werden können. Das trifft auch für die längeren Kurven- sowie die Trommelmagazine zu. Ebenso wie beim AK ist der Lauf während des Gefechts nicht wechselbar.
Parallel mit dem kleinkalibrigen AK-74 wurde mit dem RPK-74 eine lMG-Version entwickelt, die auf dem AK-74 basiert und ähnlich modifiziert wurde. Das RPK-74 verschießt ebenso die neue Standardmunition der sowjetisch-/russischen Streitkräfte im Kaliber 5,45 × 39 mm und löste damit das RPK ab.
2016 wurde die weiterentwickelte Version RPK-16 vorgestellt, die Elemente des AK-12 übernimmt.[1][2]
Versionen und Nachbauten
RPKS: (S für skladnoj, klappbar): Kurzversion mit Klappschaft
RPKN: (N für notschnoj, Nacht-): Version mit seitlicher Montageschiene für Nachtsichtgeräte (Typ NSPU/M) oder andere Zielhilfen
RPKSN: Kombination aus S- und N-Version
Zastava M72: jugoslawischer Lizenznachbau durch Zastava
Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Schützenwaffen (1945–1985). In: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1993, ISBN 3-89488-059-7, S.415f.
Philip Peterson (Hrsg.): Standard Catalog of Military Firearms: The Collector's Price and Reference Guide, Verlag Gun Digest Books, 2011, ISBN 978-1-4402-1451-6
John Walter: Rifles of the World. Krause Publications, Wisconsin, IO 2006, ISBN 978-0-89689-241-5.
Weblinks
Commons: RPK – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
ручной пулемёт Калашникова РПК-74М. (JPG; Abgerufen am 20. November 2014russisch, Übersichtstafel mit Schnitt- und zerlegter Darstellung sowie allen technischen Daten).