Der Westen des Landkreises wird von der Querfurter Platte geprägt, der Osten durch die Saale-Elster-Auen und der Norden durch das Saaletal und die Porphyrkuppen. Die höchste Erhebung des Landkreises bildet mit 298,6 m ü. NHN der Kahle Berg⊙51.34666666666711.426666666667 in der Ortslage Landgrafroda.
Eine im Norden des Landkreises weithin sichtbare Landmarke ist die Rhyolith-Kuppe des Petersberges. Die in älteren Zeiten auch Lauterberg genannte Erhebung beherbergt ein Kloster sowie einen Fernmeldeturm.
Gewässer
Der größte Fluss im Landkreis ist die namensgebende Saale, die ihn von Süd nach Nord durchfließt. Südlich von Halle mündet die aus Richtung Leipzig kommende Weiße Elster ein. Die südwestliche Grenze des Landkreises liegt am Tal der aus Richtung Thüringen kommenden Unstrut, die im weiter südlich liegenden Burgenlandkreis in die Saale mündet. Weitere kleine Fließgewässer sind die Luppe, Geisel, Laucha und Salza. Um Merseburg liegen mehrere renaturierte und geflutete Restlöcher aus dem Braunkohlebergbau, von denen der Geiseltalsee der größte ist.[2] Der Saale-Leipzig-Kanal und der Mittelkanal sind zwei 1933 begonnene und 1943 eingestellte Kanalbauprojekte.
Rohstoffvorkommen
Auf dem Gebiet des Saalekreises gibt es verschiedene Rohstoffe, die zum Teil noch wirtschaftlich genutzt werden. Im nördlichen Saalekreis wurde und wird in Steinbrüchen Rhyolith abgebaut.[3] Dieses umgangssprachlich auch Porphyr genannte Gestein wird als Bau- und Zierstein oder zur Schottergewinnung genutzt. Um Merseburg wurde in der Vergangenheit Braunkohle in großen Tagebauen abgebaut. Während in den südöstlich gelegenen Landkreisen der Abbau noch andauert, wurden die großen Restlöcher in den letzten Jahren renaturiert und bilden jetzt zum Teil große Seen.[4]Bei Teutschenthal und in der Gemeinde Salzatal wurden unterirdisch Kalisalzkörper abgebaut. Dabei entstanden zum Teil große Hohlkörper. In der Grube Teutschenthal werden diese zurzeit verfüllt, um unterirdischen Gebirgsschlägen und damit einhergehenden Erdbeben wie dem von 1996 vorzubeugen.[5] Nordwestlich von Halle gibt es kleinere Steinkohlevorkommen, die in der Vergangenheit in kleineren Gruben abgebaut wurden. Halden zeugen von dieser Bergbautätigkeit.[6]Kalkstein wird in den Tagebauen in Schraplau und in Karsdorf unweit Steigra abgebaut.
Am weitesten verbreiteter „Rohstoff“ sind jedoch die sehr fruchtbaren Schwarzerdeböden, die sich günstig für die Landwirtschaft auswirken.[7]
Schutzgebiete
Im Landkreis befinden sich 23 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
In der preußischen Provinz Sachsen lagen die Landkreise Querfurt, Merseburg und Saalkreis auf dem Gebiet des heutigen Kreises. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Provinz Sachsen aufgeteilt. Der Saalkreis lag nun in der Provinz Halle-Merseburg.
Während der deutschen Teilung lag der Saalekreis auf dem Gebiet der DDR. In den Anfangsjahren lag er im neu gebildeten Land Sachsen-Anhalt. Nach der Auflösung der Länder 1952 kam er zum neu gegründeten Bezirk Halle. Sein heutiges Gebiet teilten sich die damaligen Kreise Merseburg, Querfurt und Saalkreis. Nach der Wende kam das Gebiet erneut zum wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt.
Das Wappen wurde am 8. August 2007 durch das Ministerium des Innern Sachsen-Anhalts genehmigt.
Blasonierung: „Geviert; Feld 1: geteilt von Rot über Silber, Feld 2: in Gold ein rotbewehrter schwarzer Löwe, Feld 3: in Gold ein schwarzes Kreuz, Feld 4: siebenmal geteilt von Silber über Rot.[10]“
Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Saalekreis.
Flagge
Die Flagge ist rot – weiß (1:1) gestreift (Querformat: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Landkreiswappen belegt.[10]
Wirtschaft
Insbesondere im Osten des Landkreises gibt es bei Merseburg und Leuna Standorte der chemischen Industrie. Dort befinden sich die Leunawerke mit ungefähr 9000 Arbeitsplätzen[11] und die Buna-Werke. Östlich von Halle gibt es Gewerbegebiete mit vereinzeltem produzierendem Gewerbe, Logistikern und Dienstleistern wie den Star Park. Bei Teutschenthal gibt es ein altes Salzbergwerk, das aktuell als Versatzbergwerk genutzt wird. In Querfurt im Westen des Landkreises gibt es in Querfurt ein Werk der L. Stroetmann GmbH. Über den ganzen Landkreis sind weiterhin kleinere Betriebe verteilt.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Saalekreis Platz 369 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“.[14] Im Zukunftsatlas 2019 wurde der Saalekreis auf Rang 348 gelistet und gilt nun als Region mit „leichten Zukunftsrisiken“. Innerhalb Sachsen-Anhalts ist der Saalekreis nach den kreisfreien Städten Magdeburg (Rang 290) und Halle (Rang 310) sowie dem Landkreis Börde (Rang 325) der Landkreis mit der besten Zukunftsbewertung.[15]
Verkehr
Der Landkreis wird im Süden von der A 38, im Osten von der A 9 und im Norden von der A 14 erschlossen. Durch die fehlende Saalebrücke im Zuge der A 143 ist die Fernstraßenstruktur noch lange Zeit lückenhaft.
Außerdem sind die Bundesstraßen B 6 (Abschnitt Könnern – Schkeuditz), B 80 (Abschnitt Halle – Eisleben), B 91 (Halle – Zeitz), B 100 (Abschnitt Halle – Bitterfeld), B 176 (Abschnitt Freyburg – Weißenfels), B 180 (Abschnitt Eisleben – Naumburg) und B 181 (Merseburg – Leipzig) zu nennen.
Der Saalekreis wird neben dem Schienenverkehr von den Omnibussen der OBS und der PNVG bedient. Während die Linien der OBS vor allem im Gebiet des ehemaligen Saalkreises verkehren, deckt die PNVG das Gebiet des ehemaligen Landkreises Merseburg-Querfurt ab. Weiterhin gibt es Busverbindungen in die östlich gelegene Großstadt Leipzig, die mit über 500.000 Einwohnern zu den größten Städten der neuen Bundesländer gehört.
Bildung
Über den Saalekreis verteilt gibt es fünf Gymnasien, dreizehn Sekundarschulen, 45 Grundschulen sowie weitere Schulen anderer Formen.[16]
In Merseburg steht die Hochschule Merseburg mit über 2800 Studierenden.[17] Weiterhin gibt es Universitäten und Hochschulen im vom Saalekreis umschlossenen Halle (Saale) sowie im nahen Leipzig.
Gemeinden
Einheitsgemeinden (Städte sind fett hervorgehoben) (* Sitz des Landkreises)
Am 1. Juli 2007 wurde dem Landkreis das am 1. Januar 1991 im Saalkreis eingeführte Unterscheidungszeichen SK zugewiesen. Seit dem 29. November 2012 sind auch die Unterscheidungszeichen MER (Merseburg), MQ (Merseburg-Querfurt) und QFT (Querfurt) erhältlich.
↑Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt-Viewer. Online zu finden auf: https://lvermgeo.sachsen-anhalt.de/, aufgerufen am: 21. November 2019.
↑Rache des Berges: Eine stillgelegte Kaligrube bedroht die Großstadt Halle. Die Sicherung aber ist der öffentlichen Hand zu teuer. Bericht in: Der Spiegel, Ausgabe 3/1997. Online verfügbar unter: https://www.spiegel.de/, aufgerufen am 11. Dezember 2019.
↑Hans Martin Latk: Zur Geschichte des Wettiner Steinkohlenbergbaus. Veröffentlicht online unter https://kupferspuren.eu/, aufgerufen am 11. Dezember 2019.
↑Landesamt für Geologie und Bergbauwesen Sachsen-Anhalt: Geologische Oberflächenkarte 1:400.000 (online), Aufruf am 11. Dezember 2019.
↑Dirk Skrzypczak: Entwicklung in Leuna – Aus Schock wird Stolz auf den Industriepark. In: Mitteldeutsche Zeitung. 17. September 2014 (mz-web.de [abgerufen am 21. November 2019]).