Sophie Schneider stammte wie ihre Schwester Betty (1875–1928), welche später auch Malerin wurde, von einem seit Jahrhunderten bestehenden Hohenloher Bauernhof in Brüchlingen, einem kleinen Weiler bei Langenburg. Ihre Eltern waren Johann Georg Michael Schneider (1835–1913) und Rosine Magdalene Brenner geb. Mittelbach (1840–1912). Wie ihre sieben Geschwister arbeitete sie als Kind auf dem Hof mit, ging nach der Schulzeit und einer Hauswirtschaftsausbildung 1890 in die Schweiz, wo sie in einer Fremdenpension arbeitete und Deutschunterricht erteilte. Nach Aufenthalten in Paris und London kam sie auf ein Gut in Irland, wo die Frau des Hauses ihre Neigung für das Malen förderte. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland nahm sie in Hannover den ersten regulären Malunterricht. 1891 hielt sie sich in Italien auf, danach zog sie nach Berlin, wo schon eine Schwester lebte, und richtete sich ein Atelier ein. Offenbar besuchte sie in Berlin freie Zeichenklassen und reichte erstmals Bilder für eine Ausstellung ein. Um 1911 war sie nochmal in Italien, auch in Sizilien, und kehrte kurz vor dem Ersten Weltkrieg nach Brüchlingen zurück. Dort kümmerte sie sich um Verwundete, Kranke und Sterbende im Dorf. Sophie überlebte ihre Malerschwester Betty um 14 Jahre und starb 1942.
U.a. im Hällisch-Fränkisches Museum in Schwäbisch Hall; die meisten Bilder befinden sich in Familien- und Privatbesitz.
Kunst-Ausstellung des Vereins Berliner Künstler, Berlin 1907 (ungesichert)
Langenburg Hohenloher Kunstverein 1976
Crailsheim Stadtmuseum 2014
Literatur
Dieter Narr: Sophie Schneider. In: Württembergisch Franken. Jahrbuch. Band 62, 1978, S. 144ff. (mit Beitrag von Manfred Wankmüller)
Friederike Lindner: Sophie (1866–1942) und Betty (1875–1928) Schneider. Malerinnen aus Hohenlohe. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Stadtmuseum im Spital Crailsheim, 31. Mai bis 31. August 2014. Baier-BPB-Verlag, Crailsheim 2014, ISBN 978-3-942081-35-1