Die St. Marys Railroad (SM) ist eine Eisenbahngesellschaft mit Sitz in St. Marys (Georgia). Sie betreibt Güterverkehr und Ausflugszüge, unter dem Namen Georgia Coastal Railway, auf einer 16 Kilometer langen Strecke von St. Marys nach Kingsland. Dort hat sie Verbindung zur CSX-Linie nach Yulee (Florida). Die Bahn befährt mit ihren Güterzügen auch diese Strecke und übergibt in Yulee an die CSX Transportation, Norfolk Southern Railway und Florida East Coast Railway. Eigentümer der Bahn ist die Boatright Company.
Die St. Marys and Kingsland Railroad wurde 1865 von Captain Lemuel Johnson gegründet. Der Bahnbau verzögerte sich danach aber stark und so fuhren die ersten Züge erst am 24. Oktober 1906. Zu dieser Zeit sollte die Strecke bis nach Waycross verlängert werden. Deshalb wurde die Bahn 1911 in Atlantic, Waycross and Northern Railroad umbenannt. Dieser Ausbau kam jedoch nie zustande.
Die Saint Marys Railroad
Kurz nach Johnsons Tod im Jahr 1918 wurde die Bahnstrecke von der Southern Fertilizer and Chemical Company of Savannah aufgekauft. Im Jahr 1939 wurde sie von der St. Marys Kraft Corporation (einer Tochtergesellschaft der Gilman Paper Company) mit Sitz in St. Marys erworben. Ab diesem Zeitpunkt trug sie den Namen Saint Marys Railroad. Unter der Leitung von Gilman verkehrte die Gesellschaft kostendeckend und kaufte 1945 ihre erste Diesellokomotive, eine GE-Lok mit 65 Tonnen und der Betriebsnummer 500. Es folgten zwei ALCo-Lokomotiven vom Typ RS3, mit den Nummern 501 und 502. Danach wurde der Verkehr nur noch mit Diesellokomotiven abgewickelt. Im Jahre 1955 wurde dann eine sechs Kilometer lange Zweigstrecke zum US-Marinestützpunkt Kings Bay erbaut. Dies erbrachte weitere Transporte.
Die St. Marys Railroad wurde am 11. Januar 1999 in die Gilman Paper Company eingegliedert und firmierte zunächst unter dem Namen Gilman. Die Gesellschaft gliederte die Strecke kurz darauf wieder aus und gründete eine eigene Bahngesellschaft mit beschränkter Haftung. Nun wurde die Gesellschaft unter dem Namen Saint Marys Railroad, LLC geführt. Bereits am 17. Dezember 1999 wurden die Papierfabrik und die Bahngesellschaft von der Durango Paper Company aufgekauft (ab dem Jahr 2000 Durango-Georgia Company). Danach sollte die Strecke in Durango Railroad umbenannt werden. Die Bahngesellschaft lehnte dies jedoch ab und die Lokomotiven und die Fahrzeuge trugen weiterhin den Namen St. Marys Railroad. Nach zwei größeren Unfällen in der Papierfabrik schloss die Durango Paper Company 2002 und die Zukunft der Bahnstrecke schien ungewiss. Der Betrieb wurde jedoch mit einem kleineren Kundenstamm weiter aufrechterhalten.
Übernahme durch die Boatright Company
Im Januar 2007 wurde die St. Marys Railroad, LLC von den Boatright Company mit Sitz in Birmingham (Alabama) erworben. Der Name wurde beibehalten.
Die Ausflugszüge
Im Jahr 2013 begann die St. Marys Railroad damit Ausflugszüge mit historischen Fahrzeugen zu betreiben. Die ersten Züge fuhren am 5. Und 12. Oktober desselben Jahres. 2014 verkehrte auch die kleine Dampflokomotive Nr. 126, der Lehigh Valley Coal Company mit der Achsfolge 0-6-0T, mit Ausflugszügen.
Heute
Die Gesellschaft befährt mit ihren Güterzügen heute auch die CSX-Strecke von Kingsland nach Yulee (Florida). Dort übergibt sie die Güterzüge an die CSX Transportation, Norfolk Southern Railway und Florida East Coast Railway. Dadurch haben ihre Kunden eine direkte Anbindung nach Jacksonville (Florida). Aktuell werden Güter für die Militärbasis sowie
Verpackungsmaterialien und Mineralöl befördert. Es besteht die die Möglichkeit, bis zu 500 Güterwagen abzustellen. Jährlich werden etwa 1100 Wagenladungen transportiert und weitere 2000 Güterwagen zeitweise abgestellt.[2][3][4]
Die Georgia Coastal Railway
Heute verkehren die Ausflugszüge mit historischem Fahrzeugen und einem offenen Aussichtswagen unter dem Namen Georgia Coastal Railway. Sie starten jeweils in Kingsland und durchqueren dabei die Wälder und Sümpfe im Süden von Georgia und erreichen St. Marys nahe des gleichnamigen Flusses.