Von 1909 bis 1911 ließ sich Stadler unter Gaul in Berlin ausbilden, ab 1911 bis 1914 wieder in München bei Georgii.[1] Im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 war Stadler zum Kriegsdienst eingezogen. Von 1919 bis 1924 besuchte Stadler abermals die Münchner Akademie.[1] Seine Lehrer waren Hermann Hahn sowie ab 1927 Aristide Maillol in Paris.
Stadler war ab 1925 für zwei Jahre mit Hedda von Kaulbach, der Tochter des Malers Friedrich August von Kaulbach verheiratet. 1942 heiratete er seine Schülerin, die Bildhauerin Priska von Martin.[2] Bei seinem Aufenthalt 1938 in Florenz traf Stadler auf Hans Purrmann, zu dem eine intensive Freundschaft entstand. Nach einem Stipendium 1938 war er von 1939 bis 1945 Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main.[1]
Am 16. Juli 1939 – im Rahmen der Feierlichkeiten des „Tages der Deutschen Kunst“ und der Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung in München – wurde ihm von Adolf Hitler der Titel eines Professors, der mit keinem Amt oder Einkommen verbunden war, verliehen.[3] 1942 erhielt er eine ordentliche Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main, nachdem er dort bereits zwei Jahre die Bildhauerklasse geleitet hatte.[4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Stadler von 1946 bis 1958 eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München[1] inne, wo er 1953 auch zum Vizepräsidenten ernannt wurde. Zwischen 1951 und 1973 gehörte Toni Stadler dem Vorstand des Deutschen Künstlerbundes an.[5]
Stadler, Toni. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.337 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Yvette Deseyve, Birk Ohnesorge (Hrsg.): Toni Stadler. „Ich finde nicht, ich suche.“ Leben Werk Wirkung. Gebr. Mann, Berlin 2017, ISBN 978-3-7861-2763-5.
Birgit Jooss: Die Münchner Bildhauerschule. Figürliche Arbeiten im Zeichen der Tradition. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2009. Nürnberg 2010, S. 135–169.
↑ abcdefEhrtfried Böhm (Texte), Reinhold Lessmann (Fotos): neue plastik in hannover / Kunstsinn, Mäzenatentum, Urbane Ästhetik / Ein Beispiel im Spiegel zweier Jahrzehnte, Steinbock-Verlag, Hannover 1967, S. 29, 83 u.ö.
↑Otto Thomae: Die Propaganda-Maschinerie. Bildende Kunst und Öffentlichkeitsarbeit im Dritten Reich. Gebr. Mann, Berlin 1978, S. 198.
↑s. Stadler, Toni. In: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 (= Die Zeit des Nationalsozialismus. Bd. 17153). Vollständig überarbeitete Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 523.