Kossak wurde als Sohn des bekannten polnischen Malers Juliusz Kossak (1824–1899) in Paris geboren. Ab seinem 14. Lebensjahr beschäftigte er sich eingehend mit der Malerei und absolvierte Kunststudien in Krakau (ab 1871), München (ab 1873) und Paris (ab 1877). Ende des 19. Jahrhunderts erlangte er erste Bekanntheit durch die Schaffung großer Rundgemälde, die damals sehr modern waren und zahlreiche Besucher anlockten. Zwischen 1893 und 1894 schuf Kossak gemeinsam mit Jan Styka (1858–1925) und anderen Malern das Panorama von Racławice, ein großes Rundgemälde, das anlässlich des 100. Jahrestages des Kościuszko-Aufstandes den Sieg der polnischen Truppen in der Schlacht bei Racławice (1794) darstellt. Dieses Werk wurde zu einem künstlerischen wie kommerziellen Erfolg und machte Kossak weithin bekannt.
Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges weilte Kossak im polnischen Badeort Jurata, kehrte im Spätsommer 1939 jedoch nach Krakau zurück, wo er den Überfall Deutschlands auf Polen erlebte. Für die Niederlage der polnischen Streitkräfte, die er in seinen Gemälden auch heroisiert hatte, machte Kossak den polnischen Befehlshaber Edward Rydz-Śmigły verantwortlich. Während der Besatzungszeit blieb Kossak als Maler aktiv, verweigerte jedoch Aufträge deutscher Kunden, darunter auch eine Anfrage von Hans Frank.[6] Er verstarb 1942 im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie in Krakau.
Nachkommen und Verwandte
Auch die Nachkommen Kossaks erreichten größere Bekanntheit. So wurde sein Sohn Jerzy Kossak (1886–1955) ebenfalls Maler, und seine Töchter Maria Pawlikowska-Jasnorzewska (1891–1945) und Magdalena Samozwaniec (1894–1972) bekannte Schriftstellerinnen. Seine Nichte Zofia Kossak-Szczucka, die Tochter seines Zwillingsbruders Tadeusz Kossak, war ebenfalls Schriftstellerin und eine bedeutende polnische Widerstandskämpferin.
↑Zit. nach: Frank Bauer: Die Schlacht bei Zorndorf 25. August 1758. Schlacht und Gemälde. Potsdam 2005, S. 35.
↑Das Bild war seit 1944 verschollen, wurde zwischen 2004 und 2005 restauriert und befindet sich heute im Gebäude der E.ON AG in Potsdam, siehe: Frank Bauer: Die Schlacht bei Zorndorf 25. August 1758. Schlacht und Gemälde. Potsdam 2005, S. 27–33.