Die Rennstrecke liegt nur 80 km von Maranello, dem Stammsitz von Ferrari, entfernt, weshalb das Rennen in Imola auch als Heimspiel für die Scuderia gilt. Es ist eine der wenigen Formel-1-Strecken, die entgegen dem Uhrzeigersinn befahren werden.
Die Rennstrecke wurde 1953 eröffnet und geht auf eine Idee von Enzo Ferrari zurück, der hier einen kleinen Nürburgring errichten lassen wollte. Bei der Eröffnung gab es keine Schikanen in der Streckenführung; so war die Tamburello-Kurve die erste einer Runde und die Tosa bereits die zweite. 1968 wurde die Strecke nach dem früh verstorbenen Sohn von Enzo Ferrari, Alfredo (Dino), in Autodromo Dino Ferrari umbenannt. Nach Enzo Ferraris Tod im Jahr 1988 wurde der Name erweitert.[1]
Zur Saison 2007 wurde der Große Preis von San Marino aus dem Formel-1-Kalender gestrichen, weil die Anlage als nicht mehr zeitgemäß galt.
Von Ende 2006 an wurde der Kurs für umfangreiche Umbauarbeiten geschlossen. Innerhalb von zehn Monaten wurde ein komplett neues Boxengebäude einschließlich Mediacenter errichtet, die Auslaufzone in der Tamburello-Schikane erweitert sowie einige Abschnitte neu asphaltiert. Im Zuge des neuen Boxengebäudes musste auch die Streckenführung erneut geändert werden. Nach der Rivazza folgen nun mehrere schnelle Kurven statt der alten Variante-Bassa, so dass ein langes Vollgasstück bis zur Tamburello-Schikane entstanden ist. Nach der Abnahme der FIA erhielt der Kurs eine 1T-Lizenz, die alle Veranstaltungen außer der Formel 1 zulässt.[2] Zu Beginn des Jahres 2008 wurde auch ein neues Management gefunden,[3] der Kurs mittlerweile in Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari di Imola umbenannt. Erste große Veranstaltung nach dem Umbau war das Veranstaltungswochenende im Rahmen der FIA WTCC im September 2008. Nach 14 Jahren kehrte 2020 die Formel 1 wieder nach Imola zurück und trug dort den Großen Preis der Emilia-Romagna aus.[4]
Imola war auch 2021 Teil des offiziellen Rennkalenders der Formel 1. Die Strecke nahm den Platz des eigentlich am 11. April stattfindenden Großen Preises von China ein, wurde aber eine Woche nach hinten auf den 18. April 2021 verschoben. Ein Ersatztermin für den Großen Preis von China wurde noch nicht bekannt gegeben. Da es bereits den Großen Preis von Italien gibt, der auf der Rennstrecke in Monza ausgetragen wird, wird das Rennen wieder wie im Jahr 2020 unter dem Namen Großer Preis der Emilia-Romagna ausgetragen.[5] 2022 wurde der Vertrag zur Austragung des Rennens mit dem italienischen Automobil-Club ACI bis 2025 verlängert.[6]
1994
Beim Großen Preis von San Marino 1994 verunglückten im Samstagstraining zunächst Roland Ratzenberger und beim Rennen einen Tag später Ayrton Senna tödlich. Diese und weitere Unfälle und die wieder aktivierte Grand Prix Drivers’ Association bewirkten zahlreiche Änderungen. Seitdem wird mehr Wert auf die Sicherheit vieler Rennstrecken und die der Wagen gelegt; die Sicherheit der Fahrer wurde erhöht. In Imola wurden daraufhin Schikanen in der Tamburello-Kurve und vor der Tosa-Kurve (benannt nach Gilles Villeneuve) eingebaut, welche die Geschwindigkeiten erheblich drosselten. Andere Stellen wie die Variante Alta wurden ebenfalls entschärft.
Statistik
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