Cham liegt etwa 60 km nordöstlich von Regensburg am Fluss Regen, einem linken Nebenfluss der Donau, in der Cham-Further Senke, einem langgestreckten Taleinschnitt, der die quer dazu verlaufenden Mittelgebirgszüge des Oberpfälzer Waldes im Nordosten vom Bayerischen Wald bzw. dem Künischen Gebirge im Südosten teilt. Etwa 20 km nordöstlich des Hauptortes verläuft die tschechische Grenze, und etwa 90 km nordöstlich liegt Pilsen. Cham wird deshalb auch als „Tor zum Bayerischen Wald und zum Böhmerwald“ bezeichnet. Weil der Regen die Chamer Altstadt in einem weiten Bogen umschließt, gibt es für Cham in der Touristik auch die Bezeichnung „Stadt am Regenbogen“.
Auf dem Stadtgebiet existieren die 14 Gemarkungen Altenmarkt, Cham, Chameregg, Chammünster, Gutmaning, Haderstadl, Hof, Katzberg, Loibling, Rhanwalting, Schachendorf, Thierlstein, Vilzing und Windischbergerdorf. Nur jeweils der Gemarkungsteil 0 der Gemarkungen Haderstadl und Rhanwalting liegt auf dem Gebiet der Stadt Cham.[5]
Panorama der Stadt Cham zu Weihnachten 2015 – Blick vom Taschinger Berg nach Norden
Geschichte
Namensherkunft
Der Burg- und Stadtname Cham bzw. Camma ist keltischen Ursprungs und bedeutet „an der Kurve“ oder „Krümmung“ (vgl. irischcam ‘gebogen, verbogen; unaufrichtig; falsch’, schottisch-gälischcam ‘gebogen, verbogen; schief, krumm; einäugig’, Manxcam ‘gebogen, verbogen, verdreht; missgestaltet; hinterlistig; schief, krumm’ < altirischcamm ‘gebogen, verbogen, gewunden, verdreht’ < urkeltisch*kambos[6]). Von dem keltischen Wort leitet sich auch der tschechische Name der Stadt, Kouba, ab. In der Nähe des Chamer Stadtteils Altenstadt mündet das windungsreiche Flüsschen Chamb in den Regen. Deshalb ist es vermutlich der keltische Namensgeber für die spätere Königsburg Camma und die erste Siedlung „am Regenbogen“. Später wurde der Name Chamvolksetymologisch zu „Kamm“ gestellt (althochdeutschkamb(o), mittelhochdeutschkamp[7]), weshalb das Wappen der Stadt auch einen Kamm enthält. 1125 und 1240 fand der Name Kambe, 1270 der Name Chambe und 1800 der Name Kamm Verwendung.[8]
Zu der im 10. Jahrhundert geschaffenen, 1055 erstmals genannten Mark Camma (Böhmische Mark) mit der Burg Camma (Cham) besaßen die Diepoldinger-Rapotonen, Burggrafen des Nordgaus und Markgrafen von Cham und Vohburg, wohl seit 1056 auch Ländereien an der Donau zwischen Wien und Preßburg, die Herrschaft Petronell und die Herrschaft Rohrau nahe der Grenze zum Königreich Ungarn.[10] Diese hatte Pfalzgraf Rapoto V. von Bayern von Kaiserin Agnes erhalten. Erbe Rapotos war sein Vetter Diepold III., der neben der Mark Cham und der Herrschaft Vohburg an der Donau Ländereien im Chiemgau und in Schwaben besaß und seine Herrschaft durch Landesausbau im Egerland erweiterte[11]. Er war ab 1147 Schwiegervater des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa.
1204 nach dem Erlöschen ihrer Manneslinie fiel die Markgrafschaft Camma an das Haus Wittelsbach. 1255 gelangte die Mark Camma bei der Teilung Bayerns an Niederbayern, bei dem es bis auf die Jahre 1708–1714 verblieb.
Der Ort Cham wurde im Jahr 976 als Civitas Camma erstmals als Stadt erwähnt. Sie lag damals auf dem Höhenzug bei dem Dorf Altenstadt und war der Reichsburg Camma, die den Handelsweg nach Böhmen sicherte, untertänig.
Die damaligen Anführer sollen in einer Burg auf dem Galgenberg, die Gefolgsleute zwischen Altenstadt und Chammünster gelebt haben.[12]
Cham Altenstadt, Bayernatlas 1831
Um das Jahr 1000 erhielt Cham eine eigene Münzstätte, welche den sogenannten Chamer Denar prägte.
Im 12. bzw. 13. Jahrhundert wurde die Stadt an ihren heutigen Standort verlegt.[13] Die erste Nachricht über eine christliche Kirche stammt aus dem Jahr 1210, als Herzog Ludwig der Kelheimer aus dem Hause Wittelsbach eine ecclesia in novo foro chambe, eine Kirche auf dem neuen Markt Cham, dem Deutschen Orden in Regensburg schenkte.
Während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert durchlebten die Chamer Bürger harte Zeiten. 1429 belagerten eine Heeresgruppe der Hussiten, die 1420 die Stadt Prachatitz (Prachatice) in Südböhmen erobert und grausam gegen die Bevölkerung gewütet hatten, von Goldenkron kommend, wo sie 1429 das Kloster Zlatá Koruna niedergebrannt hatten, die Stadt. Bei Satzdorf, vor den Toren Chams, gelang einem Ritterheer des Deutschen Ordens am 29. September 1429 ein Sieg über die Hussiten. Heinrich Notthafft von Wernberg der Reiche, auf Burg Runding bei Cham, trug erheblich zu diesem Sieg bei. Auch die Chamer Bürger griffen hierbei zu den Waffen, sie verfolgten die Hussiten bis nach Böhmen und kamen mit reicher Beute zurück. Eine weitere Niederlage der Hussiten in der nahen Schlacht bei Hiltersried am 21. September 1433 hinderte deren Vordringen nach Regensburg und Niederbayern.
1489 gründeten Adelige im Bayerischen Wald den Löwlerbund, eine Adelsgesellschaft des 15. Jahrhunderts, die gegen den bayerischen Herzog Albrecht IV. (Bayern) und dessen Ansprüche hinsichtlich finanzieller Leistungen für seine kriegerischen Auseinandersetzungen, gerichtet war. Dieser Bund tagte in einem Gebäude am Marktplatz der Stadt Cham, dem späteren Gasthof Zur Krone.
Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648) wurde „die kleine Festung Cham“ an der Heeresstraße von Böhmen nach Süddeutschland fünfmal von wechselnden Söldnerheeren und deren Kommandeuren besetzt, zu Zahlungen und Einquartierungen gezwungen.
1742 eroberten die Panduren während des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740–1748) unter Franz Freiherr von der Trenck die Stadt, die sie neun Tage lang plünderten und schließlich am 9. September 1742 in Brand setzten, ehe sie weiterzogen. Der Stadtkern mit seinen historischen Bauwerken wurde wieder aufgebaut.
Die Grafschaft Cham wurde am 8. November 1804 mit der ‚oberen Pfalz‘ vereinigt.[15]
Cham erhielt im Zuge der Industrialisierung im Jahr 1861 einen Eisenbahnanschluss. Es folgte eine Phase relativen Wohlstands, da Cham zu den wichtigsten süddeutschen Holzumschlagplätzen gehörte. Hier wurde das auf dem Regen aus dem Bayerischen Wald getriftete Holz auf die Bahn verladen. Mit der Eröffnung der Bahnlinie von Deggendorf nach Bayerisch Eisenstein im Künischen Gebirge im Jahr 1877 ging die Bedeutung der Stadt Cham als Holzumschlageplatz zurück.
Im Jahr 1933 wurden noch 66 jüdische Einwohner gezählt (1,3 % von 5.039), die infolge des Judenboykotts und der zunehmenden Repressalien in den folgenden Jahren teilweise auswanderten beziehungsweise in andere Orte verzogen. Zu gewaltsamen Aktionen gegen jüdische Geschäfte kam es ab Dezember 1936 (Schuhgeschäft Eisfeld). Die Anzahl jüdischer Einwohner in Cham sank von 24 im Oktober 1938 auf 20 am 1. Januar 1939. Infolge der Novemberpogrome 1938 verließen weitere jüdische Einwohner die Stadt. Bis zum 1. Januar 1940 verblieben in Cham noch sechs, 1942 vor Beginn der Deportationen noch zwei jüdische Personen.[16]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1945 bei einem Luftangriff 63 Menschen getötet und 46 verletzt, als 90 Lancaster und 11 Mosquito der No. 5 Bomber Group der Royal Air Force die Bahnanlagen von Cham angriffen. Bereits am 1. März waren bei einem Tieffliegerangriff auf einen in Altenschwand haltenden Zug mit Flüchtlingen aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, dem Sudetengau und Ostdeutschland 28 Menschen getötet und über 70 verletzt worden. Am 23. April 1945 wurde Cham von der 11. US-Panzerdivision eingenommen. Im Ortsteil Janahof wurde ein Kriegsgefangenenlager für 20.000 Menschen eingerichtet.[17] Von Regensburg kommend, besetzten Ende Mai 1945 amerikanische Truppen die Stadt Cham, das Regental und Böhmen bis zur Linie Karlsbad, Pilsen und Budweis. Im Oktober 1945 übergaben sie das von ihnen in breiter Front besetzte Gebiet in West- und Südböhmen russisch-sowjetischen Truppenverbänden. Durch zahlreiche Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland, die in Cham ansässig wurden, erhöhte sich die Einwohnerzahl der Stadt nach Kriegsende von 5.860 auf über 10.000. Der Ortsteil Michelsdorf wurde in der Nachkriegszeit vor allem von belarussischen Emigranten besiedelt.[18]
Am 25. Mai 2009 erhielten die Stadt und der Landkreis Cham den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“ und baute neue Erwerbsquellen durch mittelständische Betriebe und Förderung der Touristik aus.
Eingemeindungen
1946 wurde ein Teil der damals aufgelösten Gemeinde Katzberg in die Stadt Cham eingegliedert. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurden zum 1. Januar 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altenmarkt, Loibling mit dem übrigen Teil der ehemaligen Gemeinde Katzberg, Thierlstein sowie Teile der Gemeinden Penting und Rhanwalting in die Stadt Cham eingemeindet.[19] Am 1. Mai 1978 kamen die Gemeinden Chammünster (mit den 1946 eingemeindeten Gemeinden Chameregg, Gutmaning und Hof sowie den 1972 eingemeindeten Schachendorf, Vilzing und Haderstadl) und Windischbergerdorf sowie Gebietsteile von Willmering hinzu.[20]
Einwohnerentwicklung
Cham wuchs zwischen 1988 und 2018 von 16.641 auf 16.907 um 266 Einwohner bzw. um ca. 1,6 %. 2002 hatte die Stadt einen Höchststand von 17.366 Einwohnern erreicht. Am 30. September 2019 zählte Cham 16.990 Einwohner.
In der Kernstadt von Cham bestehen die beiden Pfarreien St. Jakob (Cham-Mitte und Cham-Ost) mit der Expositur St. Laurentius im Stadtteil Vilzing und St. Josef (Cham-West) mit der Filialgemeinde Katzberg sowie die vom Redemptoristenkloster Cham betreute katholische Krankenhausseelsorge. Daneben gibt es die Pfarreien Mariä Himmelfahrt in Chammünster, St. Martin in Untertraubenbach und St. Michael in Windischbergerdorf. Die Pfarreien St. Josef in Cham-West und St. Martin im Stadtteil Untertraubenbach bilden zusammen eine Seelsorgeeinheit.
Der Stadtrat Cham besteht aus 24 Mitgliedern. Seine Zusammensetzung ist neben den politischen Parteien traditionell stark geprägt durch zahlreiche Wählergemeinschaften bzw. Stadtteillisten. Die Kommunalwahlen seit 2008 hatten folgende Ergebnisse:
Wappenbegründung: In seiner historischen Entwicklung verbindet das Wappen der Stadt das von Siegeln aus dem 13. und 14. Jahrhundert hergeleitete Wappenbild einer zweitürmigen Burg mit aufgelegtem Schild und dem namensdeutenden Kamm, mit dem 1809 durch König Maximilian I. Joseph für Kriegsverdienste verliehenen oberen Schildteil mit den weiß-blauen Rauten – ein von den Grafen von Bogen (Adelsgeschlecht) ererbtes Wappenbild – mit den zwei gekreuzten Schwertern. Die zwei Zinnentürme und die verbindende Zinnenmauer sind Symbole für den ehemaligen Status der Stadt als Festung mit Mauern. Der namensdeutende Kamm für den Namen der Stadt soll bereits seit dem Mittelalter belegt sein. Seit dem Jahr 1398 gibt es farbige Abbildungen des Wappens, welche den Kamm, silbern oder golden in Rot, jedoch fast immer ohne Burgmauern überliefern. Im 19. Jahrhundert war die Hintergrundfarbe des Schildes überwiegend schwarz statt rot.
Seit dem Jahr 2000 ist Cham der juristische Sitz des grenzüberschreitenden Aktionskreises Künisches Gebirge e. V.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schlosskapelle auf dem Katzberg
Innenansicht der Pfarrkirche St. Jakob
Wallfahrtskapelle Streicherröhren
Bauwerke und Plätze
Biertor, 14. Jahrhundert, mit Rundtürmen
Historisches Rathaus, im 14./15. Jahrhundert errichtet, mehrfach verändert und erweitert. 1875 erhielt es einen neugotischen Erweiterungstrakt gegen Osten. Den Osttrakt mit Erkern und Glockenstuhl und den Westtrakt mit Treppengiebel und Erkern verbindet ein kleiner Baukörper mit Durchfahrt.
Straubinger Turm, 14. Jahrhundert
Wachturm der inneren Stadtmauer aus Bruchsteinen, der von der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten blieb. Auf seinem Satteldach befindet sich ein Storchennest, das alljährlich Nistplatz einer Weißstorch-Kolonie ist.
Pfarrkirche St. Jakob, im Ursprung 13. Jahrhundert, mehrmals verändert, mit Stuckatur und Fresken um 1750, Ausstattung vorwiegend neubarock
Städtische Galerie mit wechselnden Kunstausstellungen und Städtische Heimatgeschichtliche Sammlung mit der Dauerausstellung Vorgeschichte der Stadt Cham und Umgebung im Cordonhaus, einem Renaissancebau des 16. Jahrhunderts
Privatgalerie Einblicke mit wechselnden Kunstausstellungen regionaler Künstler
Kunstatelier mit Verkaufs-Ausstellung von Arbeiten der Behindertenwerkstätten Oberpfalz
Museum Spur, Malerei, Kunst der Gegenwart, Plastiken und Arbeiten auf Papier der Künstlergruppe SPUR (1957–1965) im ehemaligen Armenhaus (ursprünglich 16. Jahrhundert)
Sakrale Kunst in der St.-Anna-Kapelle im Stadtteil Chammünster
Kulturhaus Cham (cha13)
Rundfunkmuseum Cham
Parkanlagen
Im Zuge der Kleinen Landesgartenschau „Natur in der Stadt Cham“ im Jahr 2001 wurden Grünanlagen der Stadt erneuert und teilweise neu angelegt. Der nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernte Stadtpark beim Redemptoristenkloster bildet die grüne Lunge der Stadt. Südöstlich des Zentrums befindet sich mit der Quadfeldmühle eine große Grünfläche, die auch zum Sport einlädt. Außerdem findet man vor allem am Regenufer in die Natur eingefügte Promenaden.
Auf dem Städtischen Friedhof erinnert ein Denkmal an KZ-Opfer aus den Außenlagern des KZ Dachau und des KZ Flossenbürg, die vor ihrer Überführung in die dortigen Ehrenfriedhöfe hier begraben waren.[23]
Sport
Handball
Die 1. Herrenmannschaft spielt seit dem Aufstieg in der Saison 2020/2021 in der Bayernliga Süd-Ost, der vierthöchsten deutschen Spielklasse des Handballsports. Die Spiele finden in der Halle des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums in Cham statt.
Fußball
Die DJK Vilzing spielt in der Regionalliga Bayern, der vierthöchsten Spielklasse in Deutschland. Das Stadion der DJK Vilzing trägt seit dem 23. September 2005 den Namen „Manfred-Zollner-Stadion“.
Der ASV Cham spielt in der Bayernliga, der fünfthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball.
Bekanntester Spieler der beiden Vereine ist der in Vilzing geborene Bundesliga-Profi Christoph Janker von Hertha BSC, der in der Jugend für beide Mannschaften antrat.
Des Weiteren hat auch der FC Chammünster eine Fußballabteilung.
Schießen
Die Luftpistolenmannschaft der Reichsburgschützen Siechen Altenstadt e. V. schießt im vierten Jahr in der Bayernliga Nord Ost.
Eisstock
Die Damenmannschaft des 1. FC Katzbach schießt im zweiten Jahr in der Bundesliga.
Regelmäßige Veranstaltungen
Neujahrsempfang der Stadt Cham und des Fernmeldebataillons (FmBtl) 4 im Langhaussaal des Rathauses Cham Anfang Januar
Frühlingsfest am Volksfestplatz (Messegelände) Cham im Mai
Feuerstutzenschießen der Vereinigten Schützengesellschaft (VSG) Cham e. V. auf der Schießanlage Cham im Mai
Altstadtfest am Marktplatz Cham am zweiten Wochenende im Juli
Volksfest am Volksfestplatz (Messegelände) Cham Ende Juli bzw. Anfang August
Chamlandschau, die größte Messe der Region, am Volksfestplatz (Messegelände) Cham im September
Christkindlmarkt am Marktplatz Cham an den ersten drei Adventswochenenden Ende November bzw. im Dezember
Die Stadt Cham ist zentraler Wirtschaftsstandort der Region Oberer Bayerischer Wald mit der Funktion eines Oberzentrums. In der Kreisstadt sind rund 600 kleine und mittlere Betriebe sowie einige größere Unternehmen ansässig. Über die Region hinaus bekannt sind die Siemens AG, die Zollner Elektronik AG, die Ensinger GmbH, die Müller Präzision GmbH, die Firma Kappenberger + Braun und die Frey Handelsgruppe.
Die Stadt Cham verfügt über zwei Stadtbuslinien. Die Stadtbuslinie 1 verkehrt innerhalb der Kernstadt und Janahof, die Linie 2 verbindet die Kernstadt mit weiteren Stadtteilen. Der öffentliche Personennahverkehr (Bahnverkehr, Stadt- und Regionalbuslinien) ist dem Tarifsystem der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cham angeschlossen.
Ludwig Roiger (1901–1961), Politiker (SPD), geboren in Chammünster
Angelo Kramel (1903–1975), Gewerkschafter und Politiker (CSU)
Karl Stern (1906–1975), Professor für Neurologie und Psychiatrie, Autor (u. a. seine Autobiographie Die Feuerwolke, Salzburg 1954, original englisch The Pillar of Fire, New York 1951); in Cham ist eine Straße nach ihm benannt
Karl Bosl (1908–1993), Historiker, Professor für bayerische Landesgeschichte an der Universität in München
Julie Schmitt (1913–2002), Kunstturnerin und Olympiasiegerin
Fritz Zängl (1914–1942), geboren im heutigen Stadtteil Katzbach, Skisportler und Unteroffizier
Adalbert Frey (1922–2006), Unternehmer und Gründer der nach ihm benannten Kaufhauskette
1959 drehte der Regisseur Bernhard Wicki in Cham den AntikriegsfilmDie Brücke. Drehorte waren die alte Florian-Geyer-Brücke über dem Regen, die 1991 abgerissen und 1995 durch eine neue Brücke ersetzt wurde sowie weite Teile der Innenstadt; die Innenaufnahmen der Kaserne und der Kasernenhof zeigen das damalige Gelände des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.
2003 wurde in Cham der Thriller Happy End – Jede Geschichte braucht ein Ende von den beiden Chamer Filmemachern Daniel Stieglitz (Regie) und Martin Tischner (Produktion) gedreht. Zum Verdruss von „Heimatguckern“ enthält der Film größtenteils Innenaufnahmen
De Überbliema oder Ois bleibt besser wurde hier 2015 gedreht.
2017 wurde die Drama-Krimiserie Das Verschwinden gedreht.
Chamer Zahlungsmittel
Im Mittelalter wurde in Cham der sogenannte Chamer Denar geprägt (siehe oben).
Im Jahre 1923 gab Cham lokale Notgeldscheine aus, die auf Werte zwischen 500.000 und 500 Milliarden Mark lauteten.[24] Außerdem gab es vier Wertstufen, die auf Goldmark lauteten. Alle diese Noten wurden wie auch das Kötztinger Notgeld bei der Buch- und Akzidenzdruckerei J[osef] Wein hergestellt.
Literatur
Karl Bosl: Cham. Die Geschichte der Stadt und des Umlandes in 1200 Jahren. 1989.
Karl Bosl: Nordgau und Oberpfalz als Reichsländer und Territorialstaaten. 2016, Oberpfalz – Geschichte und Kultur: Nordgau und Oberpfalz (upperpalatinate.blogspot.com)
Johann Brunner: Geschichte der Stadt Cham, Verlag Pankraz, Baumeisters Witwe, Cham 1919.
Stephan Haering: Die Mark Cham. Zur herrschaftlichen Organisation einer Grenzregion des Reiches im hohen Mittelalter. In: Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham 11 (1994), S. 5–22.
Johanna von Herzogenberg: Zwischen Donau und Moldau – Bayerischer Wald und Böhmerwald. Cham Seite 25,53,54; Chamb (Fluß) Seite 44,53,54; Chammünster Seite 33, Prestel-Verlag München 1968.
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 106 (Cham (Mark, Markgrafen)).
Hans Muggenthaler, Franz Xaver Gsellhofer: Unser Cham – kurzgefaßte Darstellung der Chamer Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Cham 1967
Otto Wolf: Geschichte von Cham – Band 1. Festgabe zur 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Cham. Cham 1958.
↑Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.
↑1.) Historischer Atlas von Bayern, Reihe 1, Heft 8, Das Landgericht Cham, Hrsg. Kommission Bayerische Landesgeschichte, Max Piendl, S. 1ff. 2.) Johann Brunner, Willibald Schmidt
Die Ortsnamen des Bezirksamtes Cham, S. 71. https://www.heimatforschung-regensburg.de/1456
↑Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 482–486.
↑Conrad Mannert: Die Geschichte Bayerns aus den Quellen ... bearbeitet. Hahn, 1826 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2023]).
↑Oberpfälzisches Regierungsblatt, 16. November 1804, 23. November 1804
↑Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde. In: Cham (Oberpfalz) – Jüdische Geschichte / Synagoge. Alemannia Judaica – Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum, abgerufen am 11. Februar 2022.
↑German Vogelsang: SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945, Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 62.
↑Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 121