Am westlichen Siedlungsrand entspringt der Großsteinbach, der nach Westen fließt und von rechts nach rund 600 Metern in den Hornbach mündet. Letztere bildet in diesen Bereich die Gemarkungsgrenze zu Dietrichingen; die weiter nördlich in den Hornbach fließende Felsalb setzt diese Grenze auf den letzten Metern vor ihrer Mündung fort. Im Süden bildet der Bottenbach die Grenze zu Riedelberg.
Klostermühle
Zu Großsteinhausen zählt auch die erstmals 1485 als Hornbacher Klostermühle urkundlich erwähnte im Tal Hornbach gelegene Großsteinhauser Mühle. Dort liegt der im Zweiten Weltkrieg errichtete Großsteinhauserhof, der als Relikt des sog. Reichserbhofprogrammes gilt und bis in die Gegenwart als „Erbhof“ bezeichnet wird.
Geschichte
Mittelalter
Großsteinhausen wurde erstmals im Jahre 1250 urkundlich erwähnt. Dort schlichtet Graf Reinhard von Blieskastel, Herr zu Bitsch einen Erbstreit der Brüder Johannes, Hesso, Reinhard und Otto von Steinhausen mit dem Abt von Stürzelbronn. Sieben Jahre später 1257 weist eine Schenkungsurkunde auf die alte Kirche von Großsteinhausen, als Abt Hugo von Hornbach den Kirchplatz dem Kloster Stürzelbronn vermachte. Die Cyriacus-Kapelle war den schriftlichen Aufzeichnungen zufolge 1264 bereits fertiggestellt. Der Vikar von Walschbronn hielt hier wöchentliche Gottesdienste ab. Die alte Kirche wurde Mitte des letzten Jahrhunderts bis auf die Fundamente abgetragen.
Großsteinhausen und Kleinsteinhausen gehörten zum Herzogtum Lothringen. Lehnsherren waren die Herren von Ettendorf, eine elsässische Adelsfamilie, die ihren Sitz auf Burg Hohenfels bei Neunhofen hatte. 1362 verpfändete Reinhold von Ettendorf das Dorf an Graf Walram von Zweibrücken und desgleichen tat 1385 Boemund von Ettendorf, der die Hälfte seiner Lehen Edelknecht Albrecht von Zweibrücken zum Pfand gab. Das Rittergeschlecht der Ettendorfer starb 1413 aus.
Neuzeit
Großsteinhausen fiel an die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, die das Dorf zeitweise an Zweibrücker Burgmannen und Adelsfamilien weiter verlehnten. Damit war Großsteinhausen dem Nünschweilerhof im Oberamt Zweibrücken zugeordnet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Ort eine eigene Schultheißerei.
Volker Schmitt (FDP) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Großsteinhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,79 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Der Vorgänger von Volker Schmitt war Klaus Freiler.[4][5]
Wappen
Blasonierung: „Geviert von Gold und Rot, in Feld 1 (oben rechts) ein durchgehendes, schwarzes Andreaskreuz, in 2 eine goldene Bruchsteinkirche mit links angesetztem Glockenturm und kreuzbestücktem Dach, in 3 ein silberner Pflug und in 4 ein blaubewehrter und -bezungter roter Adler.“
Wappenbegründung: Das durchgehende schwarze Andreaskreuz in Gold und der rote Adler in Gold entstammen dem Wappen der Herren von Ettendorf, die dort im 13. und 14. Jahrhundert herrschten.
Es gibt einen Dorfladen, eine Kindertagesstätte, zwei Kirchengemeinden sowie am Sportheim eine Gaststätte, eine Kfz-Werkstatt, drei Heizungs- und Installationsbetriebe und viele andere kleine Gewerke. Als Wohngemeinde hat sich Großsteinhausen in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt. Ein Baugebiet für Bauwillige ist vorhanden.
Verkehr
Durch Großsteinhausen führt die Landesstraße 478. Von dieser zweigt die Kreisstraße 81 nach Riedelberg ab; in diesem Bereich existiert ein Grenzübergang ins französische Opperding. Über die nahegelegene Auffahrt Walshausen der A 8 besteht Anschluss an den Fernverkehr. Die Busanbindung in die nahegelegenen Städte Zweibrücken und Pirmasens erfolgt ab Mittag stündlich.
Tourismus
Mitten durch den Ort verlaufen die Rheinland-Pfalz-Radroute und der Hornbach-Fleckenstein-Radweg. Außerdem existieren mehrere Wanderwege rund um das Dorf, die durch die hohe Lage einen guten Rundumblick bieten.
↑ abMichael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Band 4, F. C. Neidhard, 1837, S. 141 f. (Google Books)
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Zweibrücken-Land, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile. Abgerufen am 24. März 2020.
↑Sieger im Landesentscheid 2018 stehen fest. In: Presseerklärung. Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz, 7. September 2018, abgerufen am 9. November 2023.