Dieser Artikel behandelt den heutigen Landkreis Zwickau. Zum Landkreis Zwickau von 1939 bis 1952 siehe Amtshauptmannschaft Zwickau, zum Landkreis Zwickau von 1990 bis 1994 siehe Kreis Zwickau-Land.
Der Landkreis Zwickau ist ein Landkreis im Westen von Sachsen. Er entstand am 1. August 2008 durch den Zusammenschluss der Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und der kreisfreien StadtZwickau.[2] Er ist der flächenmäßig kleinste Kreis im Freistaat und hat die höchste Einwohnerdichte aller Landkreise der neuen Bundesländer.
Im Rahmen der sächsischen Verwaltungs- und Funktionalreform 2008, die mit Wirkung vom 1. August 2008 in Kraft trat, wurden die Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und die kreisfreie Stadt Zwickau zu einem Großkreis zusammengelegt. Als Kreissitz wurde die größte Stadt Zwickau bestimmt, in den bisherigen (Großen) Kreisstädten verblieben Außenstellen – namentlich Crimmitschau, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Limbach-Oberfrohna und Werdau.
Der Landkreis gehört zum im Rahmen der Verwaltungsreform neu geschaffenen Kulturraum Vogtland-Zwickau.[3]
Der Kreistag des Landkreises Zwickau wurde am 9. Juni 2024 gewählt. Die 98 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien[5]:
Der Landrat wurde im Zuge der sächsischen Kommunalwahlen am 8. Juni 2008 und damit noch vor der eigentlichen Kreisgründung gewählt. Landrat wurde Christoph Scheurer (CDU), der im ersten Wahlgang 52,7 % der Stimmen erhielt[6]. Scheurer war bereits als Landrat im ehemaligen Landkreis Glauchau sowie in dessen Nachfolgekreis Chemnitzer Land aktiv.
Bei den Landratswahlen am 7. Juni 2015 wurde er mit 60,8 % im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. 2022 wurde Carsten Michaelis im zweiten Wahlgang mit 35,9 % und lediglich 10 Stimmen Vorsprung zum Nachfolger Scheurers gewählt. Erstmals wurde im Landkreis ein zweiter Wahlgang nötig. Landrat Michaelis trat sein Amt am 14. September 2022 an.[7]
[Anm. 1] Ein zweiter Wahlgang wird nur nötig, wenn kein Kandidat aus dem ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hat und damit direkt gewählt ist. Im zweiten Wahlgang ist die relative Mehrheit für die Wahl zum Landrat ausreichend. Bewerber, die im ersten Wahlgang antreten, können vor dem zweiten Wahlgang ihre Kandidaturen zurückziehen. Ein zweiter Wahlgang wurde bisher 2022 nötig.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten, vorn in Blau ein in Gold und Silber geteilter, rot bewehrter Löwe; hinten dreimal von Rot und Silber schrägrechts geteilt.“
Am 30. September 2009 beschloss der Kreistag das neue Kreiswappen. Das Wappen soll eine Kombination aus den Wappen der ehemaligen Grafschaft Schönburg und der Pleißener Herrschaft darstellen, die beide auf dem Gebiet des jetzigen Landkreises lagen. Gestaltet wurden Wappen und Flagge vom Heraldiker Urich Hellem aus Halle an der Saale.[13][14]
Die Flagge ist Rot – Weiß (1:1) gestreift mit in der Mitte aufgelegtem Landkreiswappen. Gestaltet wurden Wappen und Flagge vom Heraldiker Ulrich Hellem aus Halle an der Saale.
Vorherrschend im Landkreis Zwickau sind Automobilbau und Automobilzuliefererindustrie sowie Logistik, Maschinenbau und Elektrotechnik. Des Weiteren existiert eine Vielzahl kleiner bis mittelständischer Handwerksbetriebe.[16]
Infrastruktur
Straßenverkehr
Hauptverkehrsadern im Kreisgebiet sind die Bundesautobahnen 4 und 72 sowie die Bundesstraßen 93, 173, 175 und 180.
Im Landkreis Zwickau befinden sich sieben Krankenhäuser[17], ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, fünf Krankenhäuser der Regelversorgung und ein Fachkrankenhaus.
Die Westsächsische Hochschule Zwickau bietet neben dem Diplomstudiengang Gebärdensprachdolmetschen die zwei Bachelorstudiengänge „Gesundheitsmanagement“ und „Pflegemanagement“ sowie den Masterstudiengang Health Sciences an. Die Eubios-Akademie in Werdau ist eine staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtung für Gesundheitsfachberufe.
Der britische Pharmakonzern Aesica unterhält am Standort Zwickau ein Produktions- und Forschungszentrum.[18]
Bildung
Größte Bildungseinrichtung im Landkreis ist die Westsächsische Hochschule Zwickau. An der Fachhochschule, die aus der 1862 gegründeten Zwickauer Bergschule hervorging, sind derzeit etwa 5200 Studierende immatrikuliert. Darüber hinaus gibt es eine Studienakademie (BA-Glauchau) sowie 9 Berufsschulzentren und mehrere Gymnasien im Landkreis. Insgesamt hat der Landkreis Zwickau 124 allgemein bildende Schulen sowie 201 Kindertagesstätten.[19]
Schutzgebiete
Im Landkreis befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand März 2017).
Am 1. August 2008 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den damaligen Landkreis und die damals kreisfreie Stadt Zwickau gültige UnterscheidungszeichenZ zugewiesen. Seit dem 9. November 2012 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung zudem die Unterscheidungszeichen GC (Glauchau), HOT (Hohenstein-Ernstthal) und WDA (Werdau) erhältlich.
↑Ergebnis der Kreistagswahl am 26. Mai 2019 (PDF-Datei; 18 kB) auf www.landkreis-zwickau.de; abgerufen am 24. Oktober 2019. Anmerkung: Prozentzahlen aus Stimmen/gültige Stimmen